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Gehrer bleibt dabei

Von Ina Weber

Politik

Massive Kritik am geplanten Hochschulgesetz 2005. | Verschränkung von PH und Uni nicht ausgeschlossen. | Wien. Trotz heftiger Kritik der Grünen und SPÖ hält Bildungsministerin Elisabeth Gehrer am Gesetzesentwurf, der eine Umbildung der Pädagogischen Akademien (Pädak) in Pädagogische Hochschulen (PH) vorsieht, fest. Wichtig sei zunächst, die PH "auf eine Augenhöhe mit den Unis" zu bringen, betonte Gehrer. Auch der Vorsitzende der Bundesleitungskonferenz der Pädaks Hans Schachl sprach sich für den Gesetzesentwurf aus: Wenn dieser nicht umgesetzt werde, würde die österreichische Pflichtschullehrer-Ausbildung "vom Status her" am letzten Platz in der EU bleiben. Dass sich die PH in den kommenden Jahren in Richtung Unis entwickeln könne, schloss Gehrer allerdings nicht aus. Vielleicht gebe es auch einmal für Pflichtschullehrer die Möglichkeit, Fachwissen an der Uni zu erwerben und Pädagogik an der PH. Die weiteren Schritte müsse man jedoch abwarten.


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Was für die Bildungsministerin ungewisse Zukunft ist, verlangen die Grünen sofort. Die Grünen plädieren für eine Fusionierung mit den Universitäten. PH-Studenten würden sich in Zukunft in einer Sackgasse befinden, sagte Grünen-Bildunsprecher Dieter Brosz, Denn in Hinblick auf die sinkende Schülerzahl würden Menschen ausgebildet, die in den nächsten Jahren keine Chance auf eine Ausübung ihres Berufs hätten.

Gemeinsam mit Grünen-Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald forderte er eine "gründliche Überarbeitung" der Gesetzesvorlage. Der fünfköpfigen Rat sei politisch abhängig. Drei Personen würden direkt von Gehrer und eine vom zuständigen Landeshauptmann bestellt. Die Lehrerausbildung dürfe nicht dreijährig bleiben, sondern müsse, EU-konform, bis zum "Master" führen. Auch SPÖ-Bildungssprecher Erwin Niederwieser wies die Gesetzesvorlage zurück. Man werde das Gesetz durch die Rot-Grüne-Mehrheit im Bundesrat zumindest verzögern.

Vorarlberg sprach sich am Freitag für die PH aus. Schullandesrat Siegi Stemer: Das Gesetz sei für die Qualität der Bildungslandschaft extrem wichtig.