Zum Hauptinhalt springen

Gehrer strikt gegen Numerus clausus

Von Heiner Boberski

Wissen

Ein Vorstoß der Österreichischen Rektorenkonferenz (ÖRK) für kostenpflichtige Aufnahmeprüfungen an den Universitäten in bestimmten Fächern sorgt für Unruhe.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 19 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal meinte in einer Aussendung am Freitag, die Rektoren hätten offensichtlich den Kampf gegen die von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer "aufgezwungene Kürzungspolitik" aufgegeben und wollten den Druck an die Studierenden weitergeben.

Der als "Diskussionspapier" bezeichnete ÖRK-Text sieht "Zulassungsverfahren in kapazitätsbeschränkten Studienrichtungen" vor: einmal pro Jahr Aufnahmeprüfungen, wobei Gebühren in der Höhe des Studienbeitrages für ein Semester zu entrichten wären.

Ministerin Gehrer sieht die Ideen der Rektoren als eine Möglichkeit, auf eine allfällige Verurteilung durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH) zu reagieren. Der EuGH prüft gerade, ob die Praxis der heimischen Unis, EU-Ausländer nur dann zu einem Studium zuzulassen, wenn sie in ihrem Heimatland über einen Studienplatz verfügen, EU-konform ist. Gehrer hofft auf ein Einsehen, denn Österreich sei in der besonderen Lage, einen gleichsprachigen Nachbarstaat mit zehnfacher Bevölkerung zu besitzen, aus dem ein Ansturm auf die Unis drohe.

Gehrer betont: "Einen Numerus clausus wird es mit mir nicht geben." Sie sieht aber "Handlungsbedarf, intensiv über Studieneingangsphasen nachzudenken". An der Universität Innsbruck gebe es dazu ein gutes Pilotprojekt für Lehramtsstudenten.