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Im Innenministerium sollen alle vier Sektionen und die nachfolgenden Stellen neu besetzt werden. Die Personalvertretung ist empört, da die Personalrochaden mit ihr nicht akkordiert sind.
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Wie der heutigen Ausgabe der "Wiener Zeitung" zu entnehmen ist, werden alle vier Sektionen neu besetzt.
Ausgeschrieben sind die Posten der Sektionschefs und der Bereichsleiter-Stellvertreter sowie die Abteilungsleiter. Die Personalvertretung ist mit den überstürzten Personalrochaden nicht zufrieden. "Man versucht noch schnell, bevor eine neue Regierung ihr Amt antritt, die Posten zu besetzen," kritisiert der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft Franz Pail. Er weist darauf hin, dass noch am Montag die Personalvertretungsaufsichts-Kommission tagt. Eine Art unverbindliches Schiedsgericht, das klären soll, ob bei der Polizei- und Ministeriumsreform alle Rechtsnormen eingehalten wurden. "Dass jetzt, noch vor der Kommissionssitzung, die Postensuche beginnt, ist ein Affront gegenüber der Personalvertretung", so Pail.
Zur Disposition steht der Posten des Generaldirektors für öffentliche Sicherheit. Anstelle von Erik Buxbaum könnte Herwig Haidinger, der frisch bestellte Leiter des Bundeskriminalamtes, treten.
Der Chef der Bundespolizei Österreich, Reinhard Steinert, wurde mit Ende Oktober mit 47 in Pension geschickt. Seinen Posten wird es künftig nicht mehr geben. Relativ fix scheint die Besetzung des neu gegründeten Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (bisher Staatspolizei) mit Gert Polli, der vom Heeresnachrichtenamt kommt. Er soll den Chef der Staatspolizei, Peter Heindl, ablösen. Der Leiter der Sektion für Fremdenwesen, Wolf Szymanski, der sich wegen der Flüchtlingsproblematik in Traiskirchen medial laufend rechtfertigen musste, könnte sogar schon in den nächsten Tagen seinen Schreibtisch räumen müssen. Kolportiert wird, dass Mathias Vogl, ein Mitarbeiter im Kabinett von Innenminister Ernst Strasser seine Nachfolge antreten werde.
Pail geht davon aus, das die Neulinge sogar noch im Dezember ernannt werden könnten. Er mutmaßt, dass noch der eine oder andere aus dem 20-köpfigen Strasser-Kabinett sich zu Recht gute Chancen ausrechnet.