Mit einem Appell zur geistigen und ökonomischen Öffnung hatte Ricardo Diez-Hochleitner, Präsident des Club of Rome, am Donnerstagabend in Wien die Jahreskonferenz des Club of Rome, die sich mit | den Aspekten Globalisierung, Regierungsfähigkeit und Nachhaltigkeit beschäftigte, eröffnet.
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Die Europäische Union habe viele positive Voraussetzungen für die Beseitigung von nach wie vor bestehenden Barrieren geschaffen. Nun gelte es, den Osten und Süden Europas einzubinden, um den
Frieden nachhaltig zu sichern. "Wir müssen Bereitschaft zeigen, uns zu öffnen", betonte Diez-Hochleitner. Die Konferenzen des Club of Rome sollten dazu beitragen, den weltweiten Dialog zu fördern,
"um voneinander zu lernen und Toleranz zu üben".
Die Themen der heuer erstmals in Wien stattfindenen Jahreskonferenz skizzierte Diez-Hochleitner in drei Fragekomplexen:
· Wie kann die Kultur des Friedens und der Toleranz gefördert werden? In diesem Zusammenhang wurde auch das Thema behinderte und unterprivilegierte Menschen von den Teilnehmern der Konferenz
diskutiert, so der Präsident.
· Wie können wirtschaftliche Entwicklung und globalisierte Märkte mit humaner und sozialer Nachhaltigkeit in Einklang gebracht werden?
· Wie kann man in einer Welt, die durch wiederaufkeimenden Nationalismus, Separatismus und Egoismus gekennzeichnet ist, globale Regierungsfähigkeit erlangen?
Einen Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen erwartete sich Bundeskanzler Viktor Klima von der Tagung des Club of Rome. "Ich wünsche mir wertvolle Impulse von dieser Konferenz für eine sinnvolle
Politikgestaltung im 21. Jahrhundert, so Klima in seiner Eröffnungsrede. Politik könne nur dann greifen, "wenn sie lernt, international zu handeln", so der Kanzler. Die Menschen würden gegenwärtig
miterleben, wie sich Kulturen vernetzen. Dieser Prozess biete gewaltige Chancen, zeige aber auch, wo noch Handlungsbedarf bestehe, so Klima in Bezug auf Globalisierungstendenzen. In Europa habe man
gesehen, dass mit Ende des Ost-West-Konfliktes die Friedenserwartungen nicht zur Gänze erfüllt worden seien. Anstelle des Kalten Krieges sei eine Vielzahl kleinerer Konflikte getreten.