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Gelähmter Arm in Bewegung

Von Hans Polyak

Wissen

Vor sieben Jahren hatte Gerold Weigl einen folgenschweren Unfall: Der damals Achtjährige wurde auf dem Weg von Zwettl nach Bad Leonfelden 350 Meter weit vom Schulbus mitgeschleift. Gerold erlitt damals einen kompletten Ausriss des Armnervengeflechts. Am "Millesi Center für Chirurgie der peripheren Nerven" in der Wiener Privatklinik wird Gerold - mit Erfolg - behandelt.


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"Sein linker Arm war von der Schulter abwärts gelähmt", erinnert sich Vater Hermann Weigl. In der Folge begann für die Eltern eine Odyssee. Sie pilgerten mit ihrem Sprössling von einem Spezialisten zum andern und landeten schließlich bei Nerven-Chirurg Hanno Millesi.

Der Mediziner führte daraufhin - nach seiner Methode - einige Operationen durch. "Dabei wurden aus verschiedenen Teilen seines Körpers Nerven entnommen und derart in das Armgeflecht verpflanzt, damit sie dort wieder anwachsen konnten", erklärt Millesi. Die Operationen seien erfolgreich verlaufen. "Ich kann jetzt wieder den Arm im Schulterbereich heben und auch den Ellbogen abbiegen", berichtet sein jetzt 15-jähriger Patient. Die Finger, die bald ihre Wärme- und Kälteempfindlichkeit zurückerlangten, sind zum Teil funktionsfähig. "Ich glaube, dass Gerold schon bald in der Lage sein wird, mit den Fingern zu greifen", ist Millesi optimistisch.

Für den Teenager bedeuten diese erfolgreichen Eingriffe eine gewaltige Besserung seiner Lebensqualität. "Ich habe nun bereits die Führerscheinprüfung für Mopeds absolviert", verrät der stolze Besitzer eines "L15"-Scheins. "Dieses Operationsergebnis muss als kleines Wunder bezeichnet werden, zumal man früher ein funktionsloses Gliedmaß amputiert hätte", lobt auch Unfallchirurg Rudolf Schabus.

Präsentiert wurde die Krankengeschichte des jungen Mannes anlässlich der Fertigstellung des neuen Südflügels samt neuem Kompetenzzentrums für Nervenchirurgie. Dort werden u.a. Nervenverletzungen, Nerventumore und Nervenkompressionssyndrome behandelt.