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Geldanlage anders: Statt Papieren ein echtes Schiff oder Flugzeug kaufen

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Kathrein bietet in Österreich wieder Beteiligung an geschlossenen Fonds. | Wien. Schiffsfonds sind wieder im Kommen: Aus den - nach einer Gesetzesänderung Ende der Neunziger in Deutschland in der Versenkung verschwundenen - ehemals als Steuerspar- und Verlustabschreibungsmodelle beliebten Beteiligungen an Schiffen und Flugzeugen ist mittlerweile ein Renditeobjekt für Anleger geworden, die ihr Geld weitgehend unabhängig von den Schwankungen der Aktien- und Anleihenmärkte unternehmerisch anlegen wollen.


Nach dem Erfolg mit den im Vorjahr vertriebenen Beteiligungen am Containerschiff "Hyundai Kingdom" - österreichische Anleger investierten 14 Millionen Euro in den geschlossenen Fonds - bietet nun die Wiener Raiffeisen-Tochter Kathrein & Co Privatgeschäftsbank AG erneut einen Schiffsfonds - für den Rohöl-Supertanker "Sapphire" - und, exklusiv für Österreich, erstmal auch einen Flugzeugfonds an.

Partner in beiden Fällen ist erneut das Dortmunder Emissionshaus Dr. Peters, das seit mehr als 30 Jahren insgesamt 125 geschlossene Fonds aufgelegt hat, mit rund 80 Schiffen die nach Tonnage größte deutsche Handelsflotte betreibt und seit dem Vorjahr auch in das Geschäft mit Flugzeugfonds involviert ist.

Renditen bis 10 Prozent

"Neben einer profitablen prognostizierten Zielrendite (IRR) - in Österreich KESt-pflichtige Produkte müssten einen Ertrag vor Steuern von 7,32 Prozent (Flugzeugfonds II) bzw. 10,01 Prozent (DS Sapphire) erwirtschaften, um vergleichbar ertragreich zu sein - weisen die beiden Veranlagungen ein hohes Maß an Sicherheit auf", so Kathrein-Chef Christoph Kraus am Donnerstag.

Die Investoren - die Einlage beim Schiff ist mit 50.000 Euro gestückelt, jene beim Flugzeug mit 75.000 Dollar - erwerben einen Kommanditanteil und werden Miteigentümer der beiden Investitionsgüter.

Das Entscheidende für den Ertrag - nach 10 Jahren sollen beim Schiff aus 100.000 Euro mehr als 176.000 geworden sein, beim Flugzeug nach 17 Jahren sogar 211.000 -ist immer die Qualität der Leasingnehmer, erläuterte Christian Geyer, geschäftsführender Gesellschafter beim Emissionshaus Dr. Peters. Während für den modernen Doppelrumpf-Supertanker ein Langzeitcharter abgeschlossen wurde, ist das Langstreckenflugzeug Boeing 777 für mindestens zehn Jahre an die Emirates Airline verleast. Beide Sektoren boomen: Während der Weltölbedarf weiter steigt und 85 Prozent des Öls mit Tankern transportiert werden, zeichnet sich eine Knappheit bei den Kapazitäten ab, weil bis 2010 die meisten der alten einwandigen Tankschiffe außer Dienst gestellt werden müssen. Und in der ebenfalls mit hohen Wachstumsraten operierenden Luftfahrtbranche sind Dubais "Emirates" seit Jahren der am schnellsten wachsende Carrier.