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Geldhahn bleibt aufgedreht

Von Karl Leban

Wirtschaft

Umsatz und Gewinn 2006 weiter gestiegen. | Dividende soll um ein Zehntel erhöht werden. | Wien. Der Baustoffkonzern Wienerberger hat sich weiteres Wachstum als Ziel für heuer auf seine Fahnen geheftet. Bis zu einer halben Milliarde Euro will der international breit aufgestellte Ziegelriese 2007 flüssig machen, um durch Akquisitionen, den Bau neuer Werke und erweiterte Produktionslinien mehr Gewicht auf die Waage zu bringen.


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2006 investierte Wienerberger 420 Mio. Euro. Rund 50 Projekte wurden abgearbeitet. Für dieses Jahr rechnet Vorstandschef Wolfgang Reithofer mit einer Projektanzahl in ähnlicher Größenordnung, wie er Donnerstag im Klub der Wirtschaftspublizisten sagte. Dabei gebe es keine geografischen Präferenzen.

Derzeit hat Wienerberger mehr als 260 Werke in 25 Ländern in Europa und den USA. Durch die Ausweitung des Geschäfts ist der Personalstand zuletzt um 6 Prozent auf 14.136 Mitarbeiter gestiegen. In Österreich sind etwa 700 Leute beschäftigt .

Eine Kapitalerhöhung hat für Reithofer aktuell keinerlei Priorität. Nach einer im Jänner aufgelegten, 500 Mio. Euro schweren Firmenanleihe sitzt Wienerberger auf einem komfortablen Geldpolster. Eine Kapitalzufuhr über die Börse wäre nur dann ein Thema, wenn sich eine Reihe größerer Investitionsprojekte anbieten sollte, die das für heuer geplante Volumen um 400 bis 500 Millionen übersteigen würden.

Wermutstropfen USA

Dank guter Konjunktur am europäischen Heimatmarkt hat Wienerberger 2006 bei Umsatz und Ergebnis zugelegt. Starke Impulse kamen vor allem aus dem Geschäft in Osteuropa. Erfreulich lief es auch in Deutschland, wo sich die Erholung fortsetzen sollte, in Frankreich und in Belgien. In den USA hingegen war Wienerberger wegen der im April einsetzenden Schwäche im Wohnbau mit einem rückläufigen Geschäft konfrontiert.

Nach vorläufigen Zahlen wuchs der Konzernumsatz im vergangenen Jahr um 14 Prozent auf 2,23 Mrd. Euro. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (Ebitda) legte um 10 Prozent auf 471,9 Millionen zu, der operative Gewinn (Ebit) um 11 Prozent auf 299,7 Mio. Euro.

Den Wienerberger-Aktionären stellt Reithofer eine um rund ein Zehntel höhere Dividende in Aussicht. Für 2005 wurden 1,18 Euro pro Aktie ausgeschüttet.

Rosiger Ausblick

So wie letztes Jahr will Reithofer auch heuer - noch im ersten Quartal - Preiserhöhungen durchsetzen. Damit sollen die weiter steigenden Energiekosten aufgefangen werden. Für 2007 sei auf der Energieseite mit einer Mehrbelastung von 30 Mio. Euro zu rechnen. Um das abzufedern, werde Wienerberger seine Preise um 2 bis 3 Prozent anheben.

Ebitda und Gewinn je Aktie will Reithofer im laufenden Jahr erneut um rund 10 Prozent steigern, wobei er vor allem auf Europa und das boomende Ost-Geschäft setzt. In den USA sei eine Erholung nicht vor Jahresmitte zu erwarten. Voll in Angriff nehmen will Reithofer heuer den Markt in Russland, wo in Kazan gerade ein zweites Werk gebaut wird.