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Gemeinsam stolz auf Holz

Von Sissi Eigruber

Europaarchiv

Klein- und Mittelbetriebe des Industrieviertels für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Westungarn zu stärken, hat das Interreg-Projekt "Partnerland Ungarn - együtt" zum Ziel. Die "Wiener Zeitung" hat vergangene Woche 14 Unternehmer der Holzbranche aus Österreich bei einem "Együtt"-Kooperationstreffen in Sopron begleitet.


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"Együtt" heißt auf ungarisch soviel wie "gemeinsam" und steht bei der niederösterreichischen Regionalentwicklungsagentur Eco Plus für Projekte, in denen die grenzüberschreitenden Wirtschaftsaktivitäten von Betrieben dies- und jenseits der österreichisch-ungarischen Grenze gefördert werden. Dies geschieht unter anderem durch Unterstützung bei der Anbahnung von Geschäftskontakten im Rahmen von sogenannten Kooperationstreffen. Nach einem Besuch der Holzmesse "Ligno Novum 2003" in Sopron trafen vergangene Woche 14 österreichische und 13 ungarische Unternehmen aus der Holzbranche zu einem Kooperationstreffen in Sopron zusammen. "Die Internationalisierung ist bei den heimischen Holz verarbeitenden Betrieben eher noch die Ausnahme", erklärte Axel Dick vom Holz Cluster Niederösterreich am Rande des Kooperationstreffens. Allein im Bundesland Niederösterreich gibt es laut Dick rund 2.000 Betriebe mit etwa 20.000 Mitarbeitern in der Holzbranche.

"Wir suchen einen Partner, der Halbfertigteile für uns herstellen kann oder unsere Produkte auf dem ungarischen Markt vertreiben kann", formuliert ein österreichischer Unternehmer in der Vorstellungsrunde seine Wünsche und nimmt damit vorweg, was sich die meisten von einem ungarischen Partner erwarten.

Zwar gibt es vor Ort Vertreter von ungarischen Firmen, die anbieten, Grundmaterial oder Möbelelemente zu liefern, doch auch die Ungarn möchten ihre Leistungen am österreichischen Markt verkaufen: "Ich mache Fenster für Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen", erklärt ein Zimmermann aus Szombathely. Er könne sie zwar für österreichische Auftraggeber produzieren, aufgrund der aktuellen Regelungen aber nicht selbst in Österreich montieren und sucht nun dafür einen Partner. "Die Österreicher sehen uns leider nur als Schwarzarbeiter." Er hofft, dass sich die Einschränkungen betreffend Arbeitsmöglichkeiten in Österreich nach dem EU-Beitritt rasch ändern werden.

Einer, der einen Zulieferer von Halbfertigprodukten in Ungarn sucht, ist zum Beispiel der Tischlermeister Karl Walter aus Statzendorf. Sein Betrieb (derzeit 27 Mitarbeiter) liefert schon seit 15 Jahren Geschäftsausstattung für Palmers. Jetzt sei gerade sein neues "Linearwandsystem" für die Neugestaltung der Palmers-Filialen im Testbetrieb, erklärt Walter. Er fährt von diesem Kooperationstreffen schließlich mit einem neu geknüpften Kontakt nach Hause. "Wir haben einen Termin für ein weiteres Treffen und eine Werksbesichtigung in Ungarn vereinbart", zeigt sich Walter mit dem Ergebnis des Treffens zufrieden. Siegfried Walli, Junior-Chef des Wohn- und Freizeitmöbelherstellers Walli aus Thernberg, sucht einen Partner, der den groben Zuschnitt des Holzes für die Weiterbearbeitung übernimmt. "Ich habe drei Kontakte knüpfen können - wir werden sehen, ob daraus was entsteht", gibt sich auch Walli vorsichtig optimistisch.

Informationen & Veranstaltungen

Eco Plus GmbH: Niederösterreichs Regionale Entwicklungsagentur; Tel.: 01/513 78 50 DW 53 egyutt@ecoplus.at http://www.egyutt.net bzw. http://www.ecoplus.at .

Holz Cluster Niederösterreich: Tel.: 0 27 42/227 76 holzcluster@ecoplus.at http://holzcluster-noe.at .

Messe "Bau und Energie": Messe Wieselburg, 19.-21. September 2003, Tel.: 07416/502-0 info@messewieselburg.at http://www.messewieselburg.at .

Workshop "Grenzüberschreitende Marktchancen der Holzbranche": 30. September 2003, 16 bis 18.30 Uhr, Wirtschaftskammer Wiener Neustadt, Informationen bei Eco Plus/"együtt"