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"Der extrem trockene Sommer war erfreulicherweise sehr pestizidarm, doch ab Herbst hat die chemische Keule wieder voll zugeschlagen", klagt Katrin Sedy von Global 2000. Seit September ist die Belastung von Obst und Gemüse durch Pflanzenschutzmittel wieder bedenklich angestiegen.
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Wöchentlich wurden insgesamt 30 verschiedene Produkte getestet, wobei laut Sedy inländisches Obst und Gemüse bevorzugt wurde. "War das nicht verfügbar, wurden auch Importprodukte genommen", erläutert die Pestizid-Expertin. Von den 182 Proben kamen somit 68 aus Österreich, 44 aus Spanien, 30 aus Italien und sechs aus der Türkei. Insgesamt wies ein Viertel der Produkte Pestizide auf, prekär sind spanische und türkische Importe (40 bzw. 50 Prozent belastet). Heimische und italienische Produkte waren zu 20 Prozent belastet, deutsche und ägyptische zu einem Drittel.
"Der heiße und trockene Sommer sorgte zwar für weniger Pilzinfektionen und einen schnelleren Abbau von Pestiziden", erklärt Sedy. Im Herbst habe die Belastung jedoch drastisch zugenommen und bei Paprika, Kopfsalat und Kirschen sogar die zugelassenen Höchstwerte überschritten. Laut MA 38 (Lebensmitteluntersuchungsanstalt) überschritten im Jahr 2002 von 1.200 Proben 32 den Grenzwert, im Vorjahr waren es fünf. Generell fänden sich "in einem Drittel der Waren Pestizidrückstände, allerdings deutlich unter den Grenzwerten". Über deren Gesundheitsgefährung könne man bei der MA 38 keine konkrete Aussage treffen.