Acht Stunden Schlaf benötigt der Mensch im Durchschnitt, doch manche Zeitgenossen kommen mit wesentlich weniger aus. Eine in der Zeitschrift "Nature" publizierte Studie weist nach, dass das Schlafbeürfnis zumindest bei Fruchtfliegen genetisch bedingt ist.
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Eine geringfügige Mutation in einem Gen, das auch dem Menschen eigen ist, reduzierte die Schlafphasen der Insekten um zwei Drittel.
Die Studien begannen 2000, und seither haben Chiara Cirelli und ihre Kollegen an der Universität Wisconsin-Madison mehr als 9000 mutierte Linien der Fruchtfliegen beobachte. So entdeckten sie die "Minisleep flies", die statt 9 bis 15 Stunden Schlaf täglich nur ein vergleichsweise kurzes Nickerchen von 4 bis 5 Stunden benötigen. Weitere Differenzen zeigten sich bei Schlafentzug, der die Reaktionszeiten der normalen Fliegen deutlich herabsetzte, wogenen bei den "Minisleep"-Tieren keine Verschlechterung festzustellen war.
Die Wissenschaftler konnten schließlich eine Veränderung am X Chromosom der sogenannten Shaker-Gens feststellen. Weitere Untersuchungen ergaben, dass die Mutationen besonders empfindlich auf elektrische Impulse reagieren. Die Hyperaktivität hat freilich einen wesentlichen Nachteil: Die Mutanten leben im Schnitt umd zwei Wochen kürzer als ihre Artgenossen.
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