Durch den Verkauf des 40,4%-Anteils an der deutschen AMB Generali Lloyd kann der Versicherer Generali Holding Vienna AG - trotz Hochwasser und Herbststürmen - auch für 2002 eine unveränderte Dividende in der Höhe von 1,82 Euro pro Stückaktie zahlen. Dennoch sei das vergangene Jahr ein sehr schwieriges gewesen, sagte Konzernchef Dietrich Karner am Donnerstag in einer Pressekonferenz.
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Die österreichische Generali-Gruppe gehe "ohne stille Altlasten" ins heurige Jahr, die buchmäßigen Kursverluste seien abgeschrieben. Angesichts der Börsenschwäche gebe man sich für 2003 aber keinen Illusionen hin, sagte Karner. Die Kostenquote konnte durch den Abbau von Sachkosten reduziert werden, dennoch müsse man den Personalstand um 400 Mitarbeiter reduzieren. Erfolgreich sei das Geschäft in den Ostländern verlaufen, hier konnte man sowohl aus eigener Kraft als auch durch den Zukauf von Zurich Financial-Aktivitäten wachsen. Die Zukunft liege in der Ausrichtung als Finanzdienstleister mit schlanken Strukturen. Der Start der Generali Bank, der Bonus Mitarbeitervorsorgekasse und der Generali Pensionskasse sowie neue Banken-Kooperationen v.a. in CEE seien wichtige Meilensteine.
In der Holding kletterte 2002 das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 14,6 auf 213,6 Mill. Euro. In der Gruppe stieg das Prämienvolumen um 4,5% auf 2,62 Mrd. Euro, das EGT erreichte 58,1 (23,9) Mill. Euro. Der Jahresüberschuss kletterte von 14,7 auf 26,8 Mill. Euro. so Finanzvorstand Walter Steidl. Die Kosten von 110 Mill. Euro für die Übernahme der Zurich Financial Services in Polen, Ungarn, Tschechien und der Slowakei sowie einer Pensionskasse in Polen waren ein Großteil der Investitionen in CEE von 130 Mill. Euro.
Um "stille Lasten" in den Kapitalanlagen zu vermeiden, habe die Gruppe 301 Mill. Euro abgeschrieben, davon 270 Mill. Euro im Wertpapier-Bereich. Die Hochwasser-Katastrophe belastete die Generali netto mit 11 Mill. Euro in Österreich und 1 Mill. Euro in Tschechien.
Die Gewinnbeteiligung in der Lebensversicherung musste Generali auf 4,25% (bisher 5%) kürzen, auch für Verträge mit laufender Prämienzahlung, so Generali-Versicherung-Chef Hans Peer. Bei den um 4,5% auf 2,6 Mrd. Euro gewachsenen Prämieneinnahmen der Gruppe war der Zuwachs in Schaden/Unfall mit 8,5% auf 1,6 Mrd. Euro am stärksten. In Leben gingen die Einnahmen um 2,8% auf 0,8 Mrd. Euro zurück; gegen laufende Prämie stiegen sie um 6,4% , während die Einmalerläge um ein Viertel zurückgingen.