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Versicherung baut in Ukraine vor allem auf Kfz-Geschäft. | Osteuropa bleibt Wachstumsträger. | Kiew. Der italienische Versicherungskonzern Generali stärkt Wien als Kompetenzzentrum für die Region Mittel- und Osteuropa (CEE). Zu Jahresbeginn 2007 soll eine Ostholding entstehen, in die die derzeit bei der Generali Holding Vienna angesiedelten CEE-Töchter eingebracht werden.
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Noch heuer will man die Gründung der Osteuropa-Holding unter Dach und Fach bringen, durch die die Aktivitäten in CEE und Österreich klarer abgegrenzt werden.
Nicht völlig auszuschließen sei ein Börsegang der CEE-Holding, derzeit sei dies aber kein Thema, sagt Walter Steidl, Finanzvorstand der Generali Vienna. Vorstellbar sei, dass sich Generali-Gesellschaften aus anderen Ländern an der Ostholding beteiligen. Wien ist im italienischen Versicherungskonzern zudem künftig für das gesamte Asset-Management in Osteuropa zuständig.
Markteintritt in Ukraine
"Ob wir es wollen oder nicht: In Europa haben wir einen Verdrängungswettbewerb", sagt Steidl. "Gewachsen wird im Osten." In vier Ländern der ehemaligen Sowjetunion hat das Unternehmen, dessen Konzernzentrale in Triest liegt, in den vergangenen Wochen sieben Versicherungen übernommen. Seit Juni gehören auch zwei ukrainische Gesellschaften zu 51 Prozent dazu. Der Versicherungsmarkt ist hier noch kaum erschlossen. Doch diese Wirtschaftssparte entwickle sich rasch, heißt es von der Generali.
Die Generali baut auf die Mittelklasse. Diese wächst in der Ukraine zwar, dennoch sind die Gegensätze von Arm und Reich im Landesinneren gewaltig. "Immer mehr Menschen kommen in die Städte." Mit ihnen kommen viele Autos, und diese wollen versichert werden. Hier sieht die Generali eine Chance. Haushaltsversicherungen hingegen spielen kaum noch eine Rolle: Die Bewohner würden eher auf Alarmanlagen zurückgreifen, sagt Aleksandr Kozis von der Generali.
Von der Expansion in den Osten profitiert laut Steidl auch der Standort Österreich: In Wien seien mehr als 100 Personen mit den Geschäften in den Ostmärkten beschäftigt."
Österreichweit sollen bis Jahresende 2008 allerdings bis zu 390 Stellen wegfallen - ein Konsolidierungsprozess, den der starke europäische Wettbewerb notwendig gemacht habe.