Die Stadt Wien rechnet mit 300 Millionen zusätzlichen Fahrgästen pro Jahr.
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Die Bauarbeiten der neuen U-Bahn-Strecken sind längst im Gange, wie etwa die Baustellen in der Landesgerichtsstraße oder der Kirchengasse bezeugen. Nun wurde auch der weitere Fahrplan für die Verlängerung der U5 bis nach Hernals konkretisiert.
Und damit kam es diesen Freitag zu einer SPÖ-internen Staffelübergabe, was die Zuständigkeit für die neue U-Bahn betrifft. Das Ressort von Planungsstadträtin Ulli Sima hat die Generalplanung für die Verlängerung der U5 bis zum Elterleinplatz abgeschlossen. Mit Detailplanung, Bau und Betrieb sind nun die Wiener Linien und damit das Büro von Stadtrat Peter Hanke am Zug.
"Wir entlasten damit sehr stark frequentierte Linien, wie den 13A, die Straßenbahnen 6 und 43, die U3 und die U6", sagt Sima bei der Präsentation der Ausbaupläne im Infocenter der Wiener Linien bei der U-3-Station Volkstheater. 300 Millionen Fahrgäste sollen U2 und U5 zusätzlich in die Öffis locken, hofft man seitens der Stadt. Das wäre ein Zuwachs um rund ein Drittel im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019.
Drei neue Stationen
Konkret wurde die Generalplanung für den Bauabschnitt der U5 zwischen Frankhplatz und Elterleinplatz nunmehr abgeschlossen. Eine Haltestelle liegt am Arne-Karlsson-Park, an der Kreuzung Spitalgasse/Währinger Straße. Der nächste Stopp ist gegenüber der U-6-Station Michelbeuern-AKH im Anton-Baumann-Park vorgesehen. Die zweite Ausbaustufe der U5 wird laut Stadtrat Hanke bis 2032/33 mit dem Bau der Station Elterleinplatz abgeschlossen sein. Eine weitere Verlängerung zum Bahnhof der Vorortelinie in Hernals ist bereits zur Generalplanung ausgeschrieben worden.
Die U5 wird die erste U-Bahn in Wien sein, die ohne Fahrer auskommt. Auf der neuen Strecke werden selbstfahrende Züge eingesetzt. Die Stationen erhalten automatische Bahnsteigtüren.
"Es ist noch ein längerer Weg bis zum Baubeginn", sagt Hanke. "Der neue Abschnitt ab dem Frankhplatz wird 2028 begonnen." Insgesamt werden sechs Milliarden Euro in das Linienkreuz U2/U5 investiert, rechnet Hanke vor. Der Stadtrechnungshof schätzte die Gesamtkosten im November des Vorjahres auf 6,449 Milliarden Euro und kritisierte vor allem den Anstieg der Kosten in der Ausbauphase 4 des Projektes von 950 Millionen Euro auf 1,7 Milliarden Euro.
Veto der USA
Der Aus- beziehungsweise Neubau der beiden U-Bahn-Linien stand anfangs unter keinem guten Stern. Im November 2018 waren die zwei Ausschreibungen von der Stadt widerrufen worden. Die Offerte schienen den Verantwortlichen deutlich überhöht. Und dann kam es auch noch zu Kalamitäten mit den USA, wie die Recherche-Plattform Addendum im Juni 2019 berichtete. Die Vereinigten Staaten verwehrten sich, dass die U5 unter dem unter amerikanischer Hoheit stehende Gebäude am Friedrich-Schmidt-Platz gebaut wird. Wiener Linien und die US-Botschaft konnten schließlich doch eine Einigung erzielen.
Die konkreten Ausbaupläne für die U2 und die U5 auf einen Blick: Die erste Baustufe der U5 vom Frankhplatz bis zum Karlsplatz wird 2026 fertiggestellt, Bauabschnitt Nummer eins der U2 vom Rathaus bis zum Matzleinsdorfer Platz 2028. Der weitere Ausbau der U5 bis zum Schnellbahnhof Hernals ist bis 2035 geplant, ebenso die Verlängerung der U2 bis in den Süden zum Wienerberg.(gh)