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Ein Hype hat ja meistens eines ganz bestimmt: ein abruptes Ende. Dieses soll nun das Augmented-Reality-Spiel Pokemon Go erfasst haben. Mitte Juli, als die muntere Monsterjagd ihre Premiere auf iPhone und Co feierte, hatte das Spiel rund 45 Millionen tägliche Spieler weltweit. Im August sollen es 12 Millionen weniger gewesen sein. Nun sind 33 Millionen auch kein Klacks nicht und können wohl auch nicht mehr vom bisherigen Spitzenreiter in diesem Sektor, Candy Crush Saga, eingeholt werden. Aber es stimmt: Nicht mehr jeder Zweite auf der Straße kann an seinem stieren Blick aufs Handydisplay und einem verräterischen senkrechten Fingerwischen erkannt werden. Die norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg weiß auch noch nichts davon, dass der Pokemon-Hype vorbei ist. Sie hat in einer Verhandlungspause unverdrossen in der Altstadt von Bratislava ein Ei ausgebrütet. Wann kann man so etwas schon über Politiker schreiben?
Das nahende Ende des Taschenmonsterfiebers lässt aber wahrscheinlich Standesbeamte aufatmen. In den USA wurde nämlich bereits ein Anstieg von Monsternamen für Babys festgestellt. Der Name Roselia sei sprunghaft häufiger vergeben worden. Die US-Monsternamen sind freilich vergleichsweise alltagstauglich. Deutsche Pendants könnten im Kindergarten durchaus zu Meinungsverschiedenheiten führen: Wenn der Kevin zum Beispiel einem Quapsel oder einem Pummeluff zu nahetritt. Wenn dann noch ein Schlurp dazwischengeht, kann das wirklich böse enden.
Mit Tetris konnte einem so etwas nicht passieren.