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Nun denn, es sind also offiziell keine Teller geflogen, damals im Teamcamp der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft in Mallemort. Dessen hat sich ÖFB-Präsident Leo Windtner "vergewissert", wie er in der Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar 7" auf Servus TV sagte. Ähnliches hatte schon Tormann Robert Almer am Sonntag auf Ö3 erklärt. (Dabei sagt es schon einiges über die teaminterne Stimmung aus, dass nun alle ausrücken müssen, um zu betonen, dass diese eh nicht sooo schlimm gewesen sei.) Nun versprach Windtner auch eine "tiefere Analyse" der "vielen kleinen Faktoren", wie zum Scheitern geführt hatten. Immerhin. Am Tag nach dem Aus hatten von Sportchef Willi Ruttensteiner angefangen alle noch die Vorbereitung gelobt. Doch dass auch dabei Fehler gemacht worden sein müssen, war offensichtlich. Schließlich waren die Spieler körperlich und mental augenscheinlich nicht auf der Höhe, kaum einer kam an die Leistungen, die in der Qualifikation gezeigt wurden, heran. Dabei ist Österreichs Fußball-Team nicht so schwach, wie dies in Frankreich den Anschein hatte (auch wenn sich die Behauptung, man sei eh super, weil man gegen den späteren Europameister kein Tor kassiert hat, hartnäckig in den rückblickenden Stammtisch-Analysen hält), aber auch nicht so gut, wie manche nach der Qualifikation noch gehofft hatten. Dass sich auch die Qualifikationsgegner Russland und Schweden sang- und klanglos aus Frankreich verabschiedet hatten, ist ein Indiz dafür. Viel Zeit zur Vergangenheitsbewältigung hat man aber ohnehin nicht, am 5. September beginnt die WM-Qualifikation. Bis dahin muss ein neuer Kapitän gefunden, das Team auf die neue Aufgabe eingeschworen werden. Denn eines ist sicher: Selbst wenn keine Teller geflogen sein mögen - genug Porzellan wurde auf jeden Fall zerschlagen.