Zum Hauptinhalt springen

"Genug Zeit verplempert"

Von Walter Hämmerle

Politik

ÖVP-Senioren und Junge Industrie präsentieren Ideen für Pensionsreform. | Wien. Österreich sei, das findet jedenfalls Seniorenbund-Obmann Andreas Khol bei einem Hintergrundgespräch, "demokratiepolitisch ein merkwürdiges Land": Wann immer Wahlen am Horizont heraufzögen, glaubten die Politiker, ihren Wählern keine Reformen zumuten zu können. Und jetzt, wo für zwei Jahre keine relevanten Wahlen drohen, verplempere die Koalition diese Zeit mit einer unnotwendigen Wehrpflichtdebatte. Statt über so zentrale Fragen zu diskutieren, wie das Pensionssystem Österreichs reformierbar erhalten werden könne, wie es Therese Mitterbauer, Vorsitzende der Jungen Industrie, formuliert.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 14 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Deshalb bündeln nun die beiden Interessensvereinigungen ihre Kräfte. Zu diesem Zweck findet heute, Mittwoch, im Haus der Industrie die Enquete "Jung und Alt für ein nachhaltiges und generationengerechtes Pensionssystem" statt. Folgende Forderungen sollen dabei präsentiert werden:

* Länger arbeiten: Möglichst alle Schlupflöcher in den vorzeitigen Ruhestand sollen geschlossen werden, ein Anreizsystem für den Verbleib im Erwerbsleben soll aufgebaut werden. Derzeit gehen die Österreicher mit durchschnittlich 58 Jahren in Pension.

* Harmonisierung der Pensionssysteme der Landes- und Gemeindebeamten steht weiter aus.

* Möglichst rasche und ersatzlose Streichung der sogenannten Hacklerregelung.

* Abschaffung von Pensionsprivilegien wie sie etwa bei ÖBB oder Nationalbank weiter bestehen.

* Raschere Anhebung des Frauenpensionsalters.

* Bessere Rahmenbedingungen für den Aufbau einer zweiten und dritten Säule des Pensionssystems.

* Anpassung der Lebensverdienstkurve - mehr Geld für Junge, weniger für die Älteren.