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Washington · Der letzte republikanische Präsident der USA, George W. Bush, wird am Samstag 75 Jahre alt. Als Ratgeber, hochbezahlter Redner und Förderer sozialer Programme ist der | hochgewachsene schlaksige Wahl-Texaner auch mehr als sechs Jahre nach dem Verlassen des Weißen Hauses noch so gefragt, daß er allenfalls einen unruhigen Ruhestand verbringt.
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Daß er es nicht anders will, demonstriert der rüstige Rentner mit einem ungewöhnlichen Plan: Drei Tage vor seinem Geburtstag wird der einstige Marineflieger zum zweiten Mal seit 1997 mit
dem Fallschirm aus 4000 Metern Höhe abspringen.
Zwei seiner Söhne, George W. Bush Junior und Jeb Bush, sorgen darüber hinaus dafür, daß der Ex-Präsident als Patriarch einer ungewöhnlichen Politikerfamilie in aller Munde bleibt. George ist
Gouverneur von Texas und Favorit für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner im Herbst 2000, Jeb ist Gouverneur des Bundesstaates Florida.
Und dann gibt es noch die Gattin Barbara, die vier Tage vor ihrem Mann ihren 74. Geburtstag feiert. Die weißhaarige Frau, Mutter von fünf Kindern und Großmutter von 25 Enkeln, ist für die
große Mehrheit der Amerikanerinnen im Alter von über 35 Jahren das Idealbild. Den Fast-Doppelgeburtstag nutzen George und Barbara Bush zu einer Spendensammlung für ein Krebsforschungsprojekt, das
ihren Namen trägt. Es ist eines ihrer sozialen Anliegen. Ein anderes ist die Hilfe für Behinderte. Den am 26. Juli 1990 von ihm unterzeichneten "Americans with Disability Act" zur Förderung der
Rechte von Behinderten hält Bush für einen Höhepunkt seiner Präsidentschaft von 1989 bis 1993.
Als Staatsmann konnte Bush, der acht Jahre lang auch US- Vizepräsident war, nie aus dem Schatten seines populären Vorgängers Ronald Reagan heraustreten. Dabei ist der Name des 1924 in Milton
(Massachusetts) geborenen Bush mit aufsehenerregenden Ereignissen und Umwälzungen verbunden. Er gab im Dezember 1989 den Befehl zur Invasion Panamas. 1991 wurde er als Sieger des Golfkrieges gegen
den Irak gefeiert.
Im Oktober desselben Jahres fand auf seine Initiative hin in Madrid die internationale Nahost-Konferenz statt, die den Grundstein zum Friedensprozeß in der Region legte. In die Amtszeit von Bush
fielen das Ende des Kalten Krieges und der Zusammenbruch des Kommunismus.