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"Es gibt dann keine Volksschulen, keine Hauptschulen, keine Neuen Mittelschulen, keine Gymnasien und keine Sonderschulen mehr, sondern ausschließlich Eintopfschulen", sagte der Vorsitzende der AHS-Lehrergewerkschaft, Eckehard Quin (FCG). Er meinte damit, dass Schulen auch ohne Zustimmung der Schulpartner (Eltern, Lehrer, Schüler) unter Einhaltung der Vereinbarungen in Modellregionen als gemeinsame Schule geführt werden können. Quins Schlussfolgerung: "Da das niemals die Zustimmung der betroffenen Eltern, Schüler und Lehrer gefunden hätte, führt die Regierung Schuldiktatur à la Nordkorea ein."
Jetzt ist es natürlich legitim, dass sich Quin als Lehrergewerkschafter darüber empört, dass er nicht gefragt wird, in welchem Schul-Typ er lieber unterrichten würde. Allerdings hat es die Lehrergewerkschaft jahrelang verabsäumt, die angebotene Mitsprache konstruktiv zu nutzen. Oftmals kam ein Nein, manchmal auch indirekt über die Weigerung, beim Dienstrecht etwas zu ändern.
Aber wie um alles in der Welt kommt der promovierte Historiker Quin dazu, die Einführung von Modellregionen für die Gesamtschule mit Methoden eines totalitären Unrechtsstaats zu vergleichen?
Einem Staat, in dem Menschen in KZs gefangen gehalten, gefoltert und gequält werden - und Demokratie in deren Nomenklatura als Schimpfwort gilt. Wie kommt es, dass ein AHS-Lehrer Entscheidungen einer demokratisch gewählten Regierung mit einer der grausamsten Diktaturen dieser Welt in einen Topf wirft?
Man kann über die Qualität der Bildungsreform unterschiedlicher Meinung sein, aber nach einer solchen Entgleisung sollten sich die Lehrer fragen, ob ihre Interessen noch gut vertreten werden.