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Gerechtigkeit für Jedi-Ritterinnen

Von Christina Böck

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"Sie ist eine Jedi-Ritterin!" Es passiert sogar gestandenen Männern jenseits der 30er, dass ihre Augen beseelt glänzen, wenn sie von einem der Highlights des neuen "Star Wars"-Films reden. Rey heißt die Dame, gespielt wird sie von Daisy Ridley. Sie kann mit dem Lichtschwert gut umgehen, was die männlichen Fans betören dürfte. Aber auch bei Kinobesucherinnen kommt die neue Figur gut an - im testosteronübersteuerten Actionkino ist es selten genug, dass eine Frau nicht nur Augenzuckerl ist, sondern eine wirkliche Heldin. Umso ärgerlicher, als sich herausstellte, dass die üppige Merchandising-Palette, die den Film gewinnbringend begleitet, auf Rey weitgehend verzichtet. In einer Spielzeugversion des Millenniumfalken ist sie nicht zu finden, obwohl sie im Film das Raumschiff steuert und repariert. Auch die "Star Wars"-Ausgabe von Monopoly ärgerte Fans: Wieder keine Spur von der weiblichen Hauptfigur. Nun hat die Spielefirma Hasbro auf die Beschwerden reagiert und wird doch noch eine Rey-Spielfigur für Monopoly produzieren.

Auch ein anderer Protest, der aufzeigen will, dass es übrigens auch Frauen gibt, wurde am Donnerstag von Erfolg gekrönt. Comiczeichner boykottieren den renommierten Grand Prix d’Angoulême, weil auf der Liste der 30 Nominierten für diese Auszeichnung keine einzige Frau stand. Der Preis ehrt Comickünstler, die besonders prägend für die Geschichte dieser Kunstform waren. Dass das noch nie eine Frau geschafft haben soll, kam nicht nur den Boykotteuren nicht schlüssig vor. Die Nominiertenliste soll nun nachgebessert werden. Kleine Schritte, zugegeben. Aber Schritte.