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Gericht entscheidet über YLine-Gutachter

Von Kid Möchel

Wirtschaft

Einspruch gegen Sachverständigen Keppert soll noch heuer erledigt werden.


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Wien. Der mutmaßliche Wirtschaftskrimi rund um den Zusammenbruch der früheren New Economy-Firma YLine und ihren Gründer Werner Böhm ist seit fast zehn Jahren gerichtsanhängig - als Ermittlungsverfahren. Mittlerweile ist der Strafakt aber samt Staatsanwalt Alexander Marchart von der Wiener Anklagebehörde zur Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gewandert. Zuvor gab es aber schon einen sogenannten Vorhabensbericht an die Oberstaatsanwaltschaft und das Justizministerium. Im Mittelpunkt des Verfahrens steht der Verdacht des Betrugs, der Untreue, der Bilanzfälschung und des Insiderhandels. Der mutmaßliche Schaden soll "in einem hohen einstelligen Millionen-Euro-Bereich liegen", die "Wiener Zeitung" berichtete. Die Vorwürfe werden bestritten.

Wie es im YLine-Strafverfahren weitergeht, steht derzeit in den Sternen. Denn zumindest fünf Kisten dieses Strafaktes liegen derzeit im Landesgericht Wien, wie Richter Christian Gneist bestätigt.

Denn Ex-YLine-Zampano Böhm hat im Spätsommer gegen den Strafgutachter Thomas Keppert einen Befangenheitsantrag eingebracht. Keppert hatte im YLine-Insolvenzverfahren sieben Gutachten für den Masseverwalter erstellt und wurde zum Strafgutachter bestellt. In ähnlichen Fällen (Globe Invest, Bruck Invest) wurden die Sachverständigen wegen ihrer Tätigkeit für die Insolvenzverwalter als befangen abgelöst.

Dem Vernehmen nach steht die Entscheidung der Haft- und Rechtschutzrichters im Fall YLine (354 HR 470/11h) in Kürze ins Haus. Sie soll noch heuer fallen.