Mit einer "fetten, schwarzen Null" will Deutschlands erfolgreichster Low-Cost-Carrier Germanwings das Jahr 2004 abschließen. Nicht unwesentlich dazu beigetragen hat Österreich - und die vielen erstmals angeflogenen Ziele im Osten wie Warschau, Prag, Krakau oder auch Zagreb.
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Eine 50-prozentige Steigerung gegenüber 2003 ist selbst für die nach wie vor in "Goldgräberstimmung" befindliche Low-Cost-Flieger-Branche außergewöhnlich: Mit 3,5 Mio. Passagieren, einem Sitzladefaktor von 82 Prozent und einem Umsatz von über 230 Mio. hat Germanwings aber genau das geschafft und seine eigenen, optimistischen Prognosen noch nach oben korrigieren dürfen.
In Köln/Bonn sowie in Nordrhein-Westfalen sind die dort stationierten zwölf grauen Airbusse auch längst Platzhirsch, in Stuttgart bzw. Baden-Württemberg hat man innerhalb eines Jahres von zwei auf vier Jets verdoppelt, ein weiterer soll im Sommer 2005 folgen. Insgesamt will Germanwings seine Flotte damit auf 20 Flugzeuge ausbauen, die von Köln aus 35 und von Stuttgart aus 16 Destinationen anfliegen. Geplante Passagierzahlen dabei: sechs Millionen. "Wir bleiben unserem Konzept treu, indem wir ausschließlich attraktive Großstädte verbinden und keine Nebenschauplätze", erklärt Bierwirth die Strategie.
So spielt auch Wien, wo bereits dreimal täglich nach Köln und zweimal nach Stuttgart gestartet wird, eine große Rolle: "Österreich ist unser stärkster Partner außerhalb Deutschlands", weiß Bierwirth, der sich mittelfristig auch eine Anbindung nach Innsbruck vorstellen könnte. 530.000 Passagiere hat man seit dem Start im Oktober 2002 zwischen Wien und Köln transportiert, 160.000 waren es seit September 2003 zwischen Stuttgart und Wien. "Der stimulierte Anteil liegt hier, ähnlich wie in Köln, bei rund 70 Prozent", ist man besonders stolz auf die Marktbelebung durch einschlägige PR und Lock-Angebote wie "Crazy Night" oder "Blind Booking". Nach der guten Akzeptanz der vergangenen Sommer als erster Low-Coster angeflogenen Ziele in Osteuropa würde man auch gerne Pressburg anfliegen, "allerdings erst, wenn Straßen- und Bahnverbindungen nach Wien akzeptabel sind", betont Bierwirth.
Berlin im Visier
Sicher ist hingegen die Etablierung eines dritten "Heimatflughafens" in Deutschland, wahrscheinlich Berlin-Schönefeld: Hier muss man zwar gegen Platzhirsch "Easy Jet" antreten, rechnet sich aber nach einer "Warmlaufphase" Platz für drei bis fünf Flugzeuge aus: "Hier werden wir von der bereits erfolgten Marktstimulation durch die Konkurrenz profitieren", glaubt Bierwirth.
Die 19-Euro-Mindestpreisgrenze will er beibehalten: "Verdienen tun wir an den 10 bis 20 Prozent Vollzahlern mit über 150 Euro pro Flug - das ist im Vergleich zur Linie mit 915 Euro noch immer extrem günstig".
http://www.germanwings.de