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"Gerti!!!" hinter getönten Scheiben

Von Christina Böck

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Es geht dann immer recht schnell. Die Sache mit dem Schaden und dem Spott. Neuerdings kann auch der französische Präsident ein Chanson davon singen. Nach den Gerüchten, dass er eine Affäre mit einer Schauspielerin haben soll, hat der berüchtigt schnell reagierende Autoverleih Sixt ein Werbesujet lanciert. Das spielt darauf an, dass Hollande mit dem Moped zu seinen Stelldicheins gefahren sein soll: "Herr Präsident, meiden Sie das nächste Mal den Motorroller. Sixt vermietet Autos mit getönten Scheiben."

Hollande findet das wahrscheinlich nicht sehr amüsant. Und alle anderen Involvierten wohl auch nicht. Aber lustig ist es schon.

Der Autovermieter hat offenbar eine Werbeagentur, die mitunter Zeitung liest. Das ist sehr erfrischend, kommen doch so immer wieder sehr rasch Kampagnen zustande, die auf aktuelle Ereignisse reagieren. Einmal gab es ein Plakat mit dem Slogan: "Liebe Griechen! Sixt akzeptiert jetzt wieder Drachmen!" Angela Merkel wurde aufs Korn genommen, nachdem sie das Internet als "Neuland" bezeichnet hatte, und dem deutschen Ex-Bundespräsidenten Wulff richtete Sixt per Inserat aus: "Spaß kann man auch ohne reiche Freunde haben." Hierzulande sind solche Werbeschnellschüsse leider selten. Die flächendeckend eingesetzten Testimonials von Lauda über Weichselbraun bis Hermann Maier sind wohl zu teuer, um flexibel zu sein. Die Familie Putz könnte auch mal aus ihrem öden vermöbelten Alltag hochschrecken und zum Beispiel Sebastian Kurz adoptieren. Und wie wär’s, wenn man mal im Budgetloch schaut, ob der vermisste Flamingo Gerti aus der "Billa"-Werbung reingefallen ist?