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Zwei Österreicher wollen hoch hinaus. | Geschäftsidee Aussichtsplattform. | Inspiration durch die Umgebung. | Wien. "Eine Bergbahn im Salzkammergut suchte nach Angeboten für den Sommer. Es sollte etwas gefunden werden, damit die Touristen auch zur warmen Jahreszeit in die Berge hinauffahren", erzählt Christian Lang, Chef des Erlebnisveranstalters Pronatour.
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Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Werner Stark ging der Niederösterreicher das besagte Dachstein-Gebiet ab, auf der Suche nach Orten, die sich für Gäste inszenieren lassen. Auf dem Gipfel angekommen und beeindruckt von der Naturkulisse, stellten die beiden ehemaligen Biologiestudenten fest: Ganz oben, da gab es nichts mehr außer ein gemauertes Geländer und darunter eine steile Felswand. Pronatour errichteten daraufhin auf dem Krippenstein ihre erste Aussichtsplattform aus Stahl und Glas.
Wie eine Hand ragt die Plattform nun hoch über Hallstatt in einen über 400 Meter tiefen Abgrund hinein. "Sie lässt einen die Tiefe schaudernd spüren", beschreibt Lang.
Den Sommer darauf kamen die Besucherströme tatsächlich - und die beiden Unternehmer hatten neue Maßstäbe auf dem Gebiet der Aussichtsplattformen gesetzt. Das war vor vier Jahren. "Bisher waren es vereinzelt Architekten oder Baufirmen, die die Projekte errichteten, aber kein Unternehmen hatte sich darauf spezialisiert", sagt Lang. Mittlerweile baute das zwölfköpfige Unternehmen aus Spillern Aussichts tribünen in den Tiroler, Bayerischen und Schweizer Alpen. Auch Spanien und Bulgarien zeigen Interesse, den Gebirgstourismus anzukurbeln.
Gratis-Blickauf die Berge
"Wir holen nichts aus einer Schublade, sondern lassen uns von der Umgebung inspirieren", erzählt der Pronatour-Geschäftsführer. Dort ein Wasserfall, unten ein See - und schon steht die Idee für die Form: Korallen, zwei sich überkreuzende Arme oder fünf Finger schmiegen sich in die Gebirgswelten hinein. Der Erlebnisveranstalter, der neben den Plattformen auch Erlebniswege und Themenparks entwickelt, liefert die Grundidee und arbeitet dann mit Statikern, Architekten und Baumeistern zusammen.
So hoch hinaus die Niederösterreicher in ihrem Job wollen, ein solides Fundament ist ihnen genau so wichtig: "Wir wollen kein Disneyland am Berg errichten, sondern auf spielerische Weise Wissen vermitteln", lenkt Lang ein. Anders als auf der "weltweit wohl beeindruckendsten Aussichtsplattform am Grand Canyon" solle hierzulande der Blick auf die Berge gratis bleiben.