Von 2006 bis 2010 stieg Waffenhandel um 24 Prozent. | Friedensinstitut Sipri: Deutschland jetzt am dritten Platz bei den Exporteuren. | Stockholm. Der weltweite Waffenhandel floriert auch in der Krise. Das zeigt der Fünf-Jahres-Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri. Im Vergleich zum Zeitraum zwischen 2001 und 2005 stieg das Volumen der weltweiten Waffenverkäufe laut Sipri in den letzten fünf Jahren um 24 Prozent.
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Zusammengerechnet übersteigt der Anteil aller EU-Länder am globalen Waffengeschäft inzwischen jenen der USA und Russlands. In einer Einzelbetrachtung sind die USA auf Seite der Lieferanten allerdings nach wie vor auf dem ersten Platz.
Sie haben einen Anteil von 30 Prozent an den Waffenexporten. Sie liefern in 75 Länder. Ihre wichtigsten Abnehmer sind Südkorea, Australien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Die USA rüsteten in den letzten Jahren vermehrt Verbündete im "Krieg gegen den Terror" aus.
Russland folgt in der Rangfolge der Exporteure auf Platz zwei mit einem Anteil von 23 Prozent. Moskau exportiert ein Drittel seiner Waffen nach Indien.
Auf dem dritten Platz bei den Exporteuren kam im aktuellen Untersuchungszeitraum erstmals Deutschland: Das Exportvolumen deutscher Waffen ist in den letzten fünf Jahren um 96 Prozent angestiegen.
Österreich liegt auf Platz 25 bei den Exporteuren. Der gefragteste Waffenexport aus Österreich ist der Pandur-Panzer von Steyr. Als Importeur nahm Österreich im letzten Jahr Platz 96 ein.
Neuer Weltmeister bei den Waffenimporten ist Indien. Von allen Rüstungsexporten landeten 9 Prozent in Indien. Indien rüstet aufgrund seiner Rivalität zu den Nachbarn China und Pakistan weiter auf. Zudem wolle es auch Sicherheitsmaßnahmen im Landesinneren stärken, sagten die Stockholmer Friedensforscher.
China und Südkorea folgen Indien und teilen sich den zweiten Platz mit jeweils 6 Prozent der Importe. China setzt dabei inzwischen nicht auf weniger Waffen, sondern auf eine vermehrte einheimische Produktion, weshalb der Import deutlich zurückgegangen sei.
Auf Platz drei kommt Pakistan mit einem Anteil von 5 Prozent. Dabei hat Pakistan in den letzten fünf Jahren seine Waffenimporte besonders markant um 128 Prozent erhöht.