Als Hersteller von Spielautomaten gehört Novomatic europaweit zu den Top 3. In Mittel- und Osteuropa will sich der österreichische Glücksspielkonzern "nachhaltig" an der Spitze behaupten. Den Gewinnkurs absichern sollen innovative Produkte ebenso wie Planung, Errichtung und Management von Spielbanken, Sportwetten und Bingohallen.
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"Schatzsuche" heißt eines der neuen Novomatic-Produkte, "Atlantis" ein anderes. Hinter den phantasievollen Namen verstecken sich zwei High-Tech-Glücksspiele, die eben erst auf der größten europäischen Spielgeräte-Messe in London präsentiert wurden und für den Erfolgskurs des Unternehmens stehen.
"Um an der Spitze zu bleiben, arbeiten an die 200 Novomatic-Ingenieure laufend an Innovationen und Verbesserungen bei Spielgeräten", unterstreicht Johannes Hahn, Novomatic-Vorstandschef, die Bedeutung von Forschung und Entwicklung in seinem Unternehmen. In der österreichischen Unternehmenszentrale in Gumpoldskirchen sowie in Polen werden etwa jährlich fünf bis zehn neue Spiele entwickelt.
Die Herstellung von Spielgeräten (in Gumpoldskirchen sowie in Tschechien) ist nur ein Standbein der Gruppe. "Wir sind einer von wenigen integrierten Glücksspielkonzernen der Welt", sagt Hahn und nennt die gesamt Bandbreite an Aktivitäten: Entwicklung, Produktion und Betrieb von Spielautomaten (in und außerhalb von Casinos: großes vs. kleines Glücksspiel, letzteres mit niedrigen Ein- und Auszahlungslimits), Planung, Errichtung und Management von Spielbanken, Sportwetten (Admiral Sportwetten), Bingohallen bis hin zu ergänzenden Aktivitäten im Gastronomie- und Hoteleriebereich. Mehr als 12.000 Geräte und 27 Live Game Casinos werden derzeit in 30 Ländern betrieben, über 350 verschiedene Spiele, Modelle und Gerätetypen wurden von internationalen Glücksspielbehörden zugelassen. "Unser konsolidierter Gruppenumsatz belief sich vorläufigen Zahlen zufolge auf rund 280 Mill. Euro", gibt Hahn eine erste Schätzung für 2002 preis. Der Mitarbeiterstand betrage weltweit 2.400, davon seien rund 1.000 in Österreich tätig, größtenteils am Produktionsstandort in Gumpoldskirchen. Gewinnzahlen werden traditionell nicht veröffentlicht, befindet sich das Unternehmen doch in Privatbesitz. Mehrheitseigentümer Johann F. Graf tritt selten in die Öffentlichkeit, gilt aber sowohl bei der technischen Entwicklung der Spielgeräte als auch bei strategischen Fragen als maßgebliche Instanz.
An Märkten orientiert sich Novomatic vorwiegend international. Österreich ist als Heimmarkt zwar sehr wichtig, - "wir sind Lieferant der Casinos Austria", so Hahn - eine Expansion ist aber nur jenseits der Grenzen möglich. Neben der Schweiz, Deutschland und Tschechien und Südafrika, entwickelt sich aktuell gerade England zu einem der wichtigsten Auslandsmärkte. Erst im Vorjahr sei eine englische Tochterfirma gegründet worden, so Hahn.
Als Spielgeräteproduzent ist Novomatic aktuell schon einer der Top 3 in Europa. "In Mittel- und Osteuropa wollen wir nachhaltig die Nummer 1 werden", steckt sich Hahn ein hohes Ziel. Bei Großgeräten ist Novomatic ohnehin schon eine Klasse für sich. In diesem Segment hält der Konzern seit Jahren die Marktführerschaft. Bei Spielen wie elektronisches Roulette, Black Jack, Keno, Bingo oder "Sic Bo" erfolgt die elektronische Animation über einen großen Plasma-Schirm. Bis zu 250 Mitspieler können, jeder auf einem eigenen Terminal, auf Touchscreen-Basis an so einem Spiel teilnehmen.
Dass diese Multiplayer wie auch andere virtuelle elektronische Live-Game-Geräte von Novomatic unter Hightech fallen, wird beim ersten Blick auf die vielen Features klar. Schließlich haben die Geräte ähnlich lange Entwicklungszeiten wie Autos hinter sich.