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Gesucht: Multitaskingfähige Menschen mit starken Nerven

Von Rosa Eder-Kornfeld

Wirtschaft
Im Tower Wien: Die Fluglotsen sorgen dafür, dass sich die Flieger nicht zu nahe kommen.
© Austro Control

Die Flugsicherungsbehörde Austro Control gewährt am Recruiting Day einen Einblick in das Berufsbild Fluglotse.


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Wien. "Das Coolste an meinem Job ist, wenn ich dasitze und den Piloten in den riesigen Flugzeugen sage, was sie zu tun haben." Besser könnte Larissa Faltus ihren Job nicht beschreiben: Sie ist eine von rund 350 Fluglotsinnen und Fluglotsen bei der Austro Control, die nun wieder Nachwuchs sucht. Beim Recruiting Day am 7. Oktober 2017 informiert die Flugsicherungsbehörde zum Berufsbild Fluglotse und bietet einen Blick hinter die Kulissen, inklusive Führungen in den virtuellen 360-Grad-Towersimulator.

Fluglotsinnen und Fluglotsen geben mittels Funkverbindung den Piloten Flugroute und Flughöhe vor, erteilen Start- und Landeerlaubnis und -was am wichtigsten ist - sorgen dafür, dass Flugzeuge sich nie zu nahe kommen. Die "Staffelung" genannten Sicherheitsabstände betragen bei gleicher Höhe mindestens fünf Nautische Meilen (ca. neun Kilometer) seitlich, nach vorne und nach hinten. Vertikal sind es mindestens 1000 Fuß (300 Meter).

Entsprechend streng sind auch die Anforderungen an die Bewerberinnen und Bewerber: Sie müssen stets den Überblick behalten, entscheidungsfreudig und schnell sein, Simultankapazität und räumliches Vorstellungsvermögen haben, über eine rasche Auffassungs- und Kombinationsgabe verfügen, auch über lange Zeit konzentriert arbeiten können, ein hervorragendes Gedächtnis besitzen und teamfähig sein. Vorausgesetzt werden Matura oder Berufsreifeprüfung oder akademischer Abschluss, sehr gute Deutschkenntnisse, gute Englischkenntnisse sowie ein gutes Seh- und Hörvermögen.

War die Bewerbung erfolgreich, wartet auf die Kandidaten ein mehrstufiges Auswahlverfahren. Die Austro Control nimmt pro Jahr bis zu 20 Trainees auf und bildet sie in drei Jahren am Flugsimulator aus. Nach der dreijährigen Ausbildung winken 5000 Euro brutto im Monat.

Der Beruf erfordert ein hohes Ausmaß an Konzentrationsfähigkeit. "Man sitzt maximal eineinhalb Stunden vor dem Radarschirm, dann gibt es 30 Minuten Pause", sagt Austro-Control-Sprecher Peter Schmidt im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Gearbeitet wird rund um die Uhr in 11-Stunden-Schichten.

Mit 55 Jahren können Fluglotsinnen und -lotsen in Pension gehen. Es aber auch möglich, bis zum Ruhestand eine andere Tätigkeit innerhalb der Austro Control, zum Beispiel in der Verfahrensplanung, zu übernehmen.