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Gesund, zufrieden, optimistisch

Von Walter Hämmerle

Politik

Fischer will Wahlkampf "kurz, sparsam und fair" halten. | Hoffen auf Spenden, Offenlegung noch offen. | Wien. Am Mittwoch, dem dritten Tag der Startoffensive Heinz Fischers für die Bundespräsidentschaftswahl, trat der Kandidat selbst vor die Öffentlichkeit. Der Bundespräsident zeigte sich dabei nicht nur mit sich selbst und der Welt im Reinen - er demonstrierte auch ostentative Zuversicht für die voraussichtlich am 25. April stattfindenden Wahlen um das höchste Amt im Staat.


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Lob zollte er sich selbst insbesondere für seine bisherige Amtsführung, bei der er - sinngemäß formuliert - im In- wie Ausland alles richtig gemacht habe. Für sich selbst ins Feld führt Fischer auch an, dass die "nächsten Jahre alles andere als einfach und daher politische Erfahrung und Stabilität besonders wichtig" seien. Gesundheitlich fühlt sich der 71-Jährige "gut, und mein Hausarzt ist auch zufrieden".

Einmal mehr erhob Fischer auch den Anspruch, als über den Parteien stehender Kandidat ins Rennen um eine weitere Amtszeit zu gehen: "Es gibt keinen einzigen Fall, wo man mir parteipolitische Motive unterstellen könnte." Dies habe etwa auch ÖVP-Bundesparteiobmann Josef Pröll im Sommer zugestanden, dies jedoch - wie Fischer nun vermutet - aus innerparteilichen Gründen später wieder revidiert.

Angst, quasi allein aus Mangel an weiteren Kandidaten auf dem Stimmzettel übrig zu bleiben, hat der Bundespräsident nicht. Fischer rechnet vielmehr sehr wohl noch mit einem oder sogar mehreren Gegenkandidaten, dies werde "schon die Dynamik der Entwicklung mit sich bringen".

In seiner Zuversicht lässt sich Fischer darob aber keineswegs erschüttern. Eigentlich habe er auch bereits zu einer Zeit, als Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll als aussichtsreicher Kandidat gegolten hat, an seinem Sieg keine Zweifel gehegt - keine Frage daher, dass "dieser Optimismus nicht kleiner geworden ist in letzter Zeit", da Pröll das Kandidatenfeld geräumt hat.

Den Wahlkampf selbst will Fischer bekanntlich "kurz, sparsam und fair" halten. Bei den Finanzen setzt er seine Hoffnungen in erster Linie auf die Spendenlaune seiner Unterstützer, auf die Parteistrukturen der SPÖ will er, zumindest im engeren Sinne, nicht zurückgreifen. Ob er die Spender und auch die Höhe der Spenden veröffentlicht, will sich Fischer vorerst noch offenhalten. Wahlkampfmanager Fischers wird der PR-Berater Stefan Bachleitner.

Unterdessen spricht sich der burgenländische ÖVP-Obmann Franz Steindl für eine Wahl des Bundespräsidenten durch die aus Nationalrat und Bundesrat bestehende Bundesversammlung aus. "Man würde sich damit eine ideologische Diskussion ersparen, zweitens ein Parteien-Hick-Hack, drittens einen Wahlkampf und viertens auch Steuerausgaben", so Steindl.

Siehe auch:Porträt Stefan Bachleitner