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Gesundheitsstadtrat hält Asbest-Gutachten zurück

Von Bernd Vasari

Politik
Von der Asbestbelastung in der Rudolfstiftung wissen die Verantwortlichen bereits seit Jahren.
© KAV Wien

Das KH Rudolfstiftung soll mit Asbest kontaminiert sein. Die Gutachten dazu hält die Stadt unter Verschluss.


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Wien. Drei Wochen sind vergangen. Eine Antwort von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) gibt es aber immer noch nicht. Dabei soll das Krankenhaus Rudolfstiftung im 3. Bezirk laut einem Bericht von "News" mit dem krebserregenden Baumaterial Asbest kontaminiert sein. Zwei Gutachten wurden dazu fertiggestellt, die dies bestätigen sollen. Gewissheit darüber gibt es nicht, denn Hacker hält die Gutachten unter Verschluss. Eine schriftliche Anfrage der ÖVP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec vor drei Wochen im Gemeinderat ist nach wie vor unbeantwortet.

"Die Mitarbeiter und Patienten im Spital machen sich Sorgen", sagt Korosec. "Das Schweigen des Stadtrats sorgt bei ihnen für Unsicherheit." Zwei Monate Zeit hat Hacker für die Beantwortung. Sollte er diese Zeit verstreichen lassen, gibt es aber keine Sanktionsmöglichkeiten. Für Korosec ein ungeheuerliches Vorgehen: "Der Krankenanstaltenverbund (KAV) bestätigt das Vorhandensein von Asbest und von dazugehörigen Gutachten. Wenn diese tatsächlich unbedenklich sind, dann gibt es keinen Grund diese nicht zu veröffentlichen", sagt sie.

Unverständlich sei auch, wieso KAV-Generaldirektor Stellvertreter Herwig Wetzlinger hier vorgeschickt werde, um den Skandal schön zu reden. "Es handelt sich um einen sehr beunruhigenden Asbestvorfall in der Rudolfstiftung. Man möchte meinen, dies sollte zur Chefsache erklärt werden. Aber die neue Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb schweigt nur dazu. Offenbar ist das Wohl und die Unruhe der Mitarbeiter und der Patienten nicht das größte Anliegen der KAV-Führungsebene," sagt Korosec.

"Veröffentlichung würde nur unnötige Unruhe verursachen"

Für Wetzlinger besteht keine Notwendigkeit, die Gutachten zu veröffentlichen, "da es dafür keine Verpflichtung gibt". Eine Veröffentlichung würde "nur unnötige Unruhe verursachen", außerdem sei der Status quo "unbedenklich." "News" berichtete von zwei belastenden Gutachten, in denen von außen mit Asbest beschmierten Lüftungsrohren die Rede ist. Zur laufenden Sanierung seien sie lediglich mit einer Folie überklebt worden, heißt es. Laut einem Gutachten seien die Rohre aber auch innen kontaminiert. Auf die Frage der "Wiener Zeitung", warum die Gutachten von Hacker zurückgehalten werden, heißt es aus seinem Büro: "Grundsätzlich will der Stadtrat größtmögliche Transparenz in dieser Frage. Er hat den Auftrag dem KAV erteilt, diese hier auch zu gewährleisten." Wie diese größtmögliche Transparenz aussehen soll, wurde jedoch nicht erklärt. Laut "News" wissen die Verantwortlichen bereits seit Jahren von der Belastung. So sollen in den 1990er Jahren bereits Asbestsanierungsarbeiten durchgeführt worden sein. Jedoch unsachgemäß. 2014 hat eine für die Baukoordination zuständige Firma eine Reihe von Unregelmäßigkeiten aufgezählt, darunter eine unzureichende Abschirmung oder die Freisetzung von Asbestfasern.