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Gesundheitszentrum Knappenhof ist insolvent

Von Kid Möchel

Wirtschaft

Kurhotel sperrt Therapiebereich, will aber Hotel samt Restaurant fortführen.


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Reichenau/Rax. Das niederösterreichische Kur- und Gesundheitszentrum Knappenhof GmbH hat laut Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Das Therapiehotel war spezialisiert auf die Kurz- und Langzeittherapie zur Behandlung von psychosomatischen Problemen, darunter Stresserkrankungen, Burnout, Abhängigkeiten und Depressionen.

"Von September 2010 bis Juli 2011 fanden aufwendige Umbauarbeiten statt", heißt es im Sanierungsantrag. Um den Betrieb aufrechterhalten zu können, wurde dieser "sechsmal an andere Standorte verlegt". Neben den hohen Kosten, u.a. für die Miete der Ersatzquartiere, kamen dem Kurhotel auch die Stammgäste abhanden. "Durch die Auslastungsrückgänge in den vergangenen Monaten konnte der Therapiebereich nicht mehr kostendeckend geführt werden", heißt es im Antrag, der aus der Anwaltskanzlei Richard Proksch stammt, weiter. Der Bilanzverlust 2010 betrug 468.500 Euro.

Der aktuelle Schuldenstand wird mit 617.000 Euro beziffert. Die Aktiva werden mit 100.000 Euro (Umlaufvermögen) bewertet, im Liquidationsfall könnte eine Verwertung ebenfalls 100.000 Euro bringen.
 
Laut AKV soll das Traditionshotel samt Restaurant fortgeführt, der Therapiebereich aber geschlossen werden. Den Gläubigern wird 20 Prozent Quote geboten. 14 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen.