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Gewagtes Experiment

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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Der Einstand ist schon einmal gelungen, mit seinem ersten Teamkader hat Englands Interimscoach Stuart Pearce für Schlagzeilen und teilweise verwirrte Gesichter gesorgt. Frazier Campbell und Tom Cleverley kommen im Testspiel gegen die Niederlande am Mittwoch zu ihrem Debüt, auch der bei der WM nicht berücksichtige Leighton Baines und Micah Richards sind wieder dabei, die Routiniers Rio Ferdinand und Frank Lampard dagegen nicht. Es wäre übertrieben, England deswegen ein Team der Namenlosen zu nennen, die geballte Prominenz vergangener Jahre fehlt aber.

Andererseits: So wie bisher konnte es ja auch nicht weitergehen.

Denn zuletzt fiel England mehr durch übersättigte Stars, eine eklatante Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit sowie den Rassismusskandal rund um den abgesetzten Kapitän John Terry und den daraus resultierenden Rücktritt des bisherigen Teamchefs Fabio Capello auf. Derzeit haben die Three Lions weder einen neuen Spielführer, noch einen EM-Dompteur. Pearce macht kein Geheimnis daraus, dass er dieser sein will, doch der Verband will lieber Harry Redknapp, der sich aber noch ziert. Insofern ist Pearce’ Nominierung ein gewagtes Experiment. Sollte es scheitern, ist er ganz schnell wieder weg. Und England keinen Schritt weiter als zuvor.