Gewaltprävention an Schulen geplant. | Maßnahmen "zu wenig konkret". | Ambitionierte Pläne zur Gewaltprävention an Schulen hat Unterrichtsministerin Claudia Schmied am Mittwoch vorgelegt. Das Ministerium plant die Umsetzung eines umfangreichen Maßnahmenpakets basierend auf dem Konzept der Bildungspsychologin Christiane Spiel. Schmied betonte, dass "Prävention als zentrales Thema" einen wichtigen Stellenwert in der Bildungspolitik haben müsse.
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Das Konzept beinhaltet folgende Punkte: Dreh- und Angelpunkt sind die Lehrer. Ihnen muss man zukünftig "das nötige pädagogische Rüstzeug und Know-How zur Verfügung stellen", so Schmied. Außerdem sollen zukünftig alle Betroffenen besser informiert und vernetzt werden. Dies hofft die Ministerin durch eine Homepage zu erreichen, die im kommenden Semester eingerichtet werden soll. Weiters sollen die einst in der SPÖ heftig umstrittenen Verhaltensvereinbarungen ausgedehnt werden. Solche von Elisabeth Gehrer (ÖVP) eingeführten, im Schulunterrichtsgesetz verankerten Vereinbarungen wurden bis jetzt an 41 Prozent der Schulen erarbeitet. Schmied möchte diese zukünftig an 100 Prozent der Schulen umgesetzt wissen. Außerdem soll es mehr Schulpsychologen geben und es sollen konkrete Gewaltpräventionsprogramme an Schulen gestartet werden.
Rudolf Mayer, stellvertretender Vorsitzende der Pflichtschullehrer, begrüßt grundsätzlich alle Maßnahmen gegen Gewalt an Schulen. Er räumt allerdings ein: "Die Verhaltensvereinbarungen bringen nichts, solange es keine Konsequenzen bei Nichteinhaltung gibt. Derzeit haben Lehrer keine konkrete Sanktionsmöglichkeit.
Auch von der ÖVP und den Grünen kam Kritik an Schmieds Vorstoß. Es fehle an konkreten Maßnahmen sowie an Psychologen und Beratungsstellen.