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Gäbe es in Österreich keine Musik, wäre das Land sehr zu bedauern, meinte Universitätsprofessor Fritz Scheuch gestern anlässlich der Präsentation einer Studie zur Musikwirtschaft Österreichs.
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Musik sei ein gewaltiger Wirtschaftsfaktor. So habe die gesamte Branche 1998 eine Wertschöpfung von 29,9 Mrd. Schilling, das ist ein Anteil von 1,25% am Bruttoinlandsprodukt (BIP), erwirtschaftet, rechnete er vor. 1,09% aller Beschäftigten in Österreich, also 42.537 Menschen, waren in der Musikwirtschaft beschäftigt. Damit sei diese Branche hinsichtlich Wertschöpfung und Beschäftigung bedeutender als etwa die Textil-, Papier- oder chemische Industrie, sagte Scheuch weiter.
Der größte Bereich sei die Distribution, deren Wertschöpfung viermal so hoch sei wie die der Produktion. Erstere habe einen Anteil von 78% bzw. 16,9 Mrd. Schilling, zweitere liege bei 22% (4,47 Mrd. Schilling).
Die laut Scheuch aktuellste und detaillierteste Studie solle als Grundlage dienen, um die volkswirtschaftliche Bedeutung des Musiksektors zu belegen und politische Entscheidungsträger zum Handeln zu bewegen. Er forderte, das Potenzial der populären Musik auszuschöpfen. Dabei sei jedoch die Ausrichtung für alle Musikrichtungen auf größere internationale Märkte zu beachten. Scheuch sprach sich auch für die Ansiedelung und Förderung der Musikproduzententätigkeit und der Tonträgerindustrie aus.