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Gewerkschaft gegen externe Schulaufsicht

Von WZ Online

Politik

Wien. Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) möchte die Schulaufsicht neu organisieren, die Lehrer-Vertreter legen sich jedoch quer. Der Gesetzesentwurf sieht unter anderem vor, dass Schulinspektoren ab September 2012 zu "regionalen Qualitätsmanagern" werden.


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Damit hätten die Schulinspektionen im Regelfall ein Ende - im Bedarfsfall würde es "externe Evaluationen" geben.

Die künftige Steuerung des Schulwesens soll über Zielvereinbarungen erfolgen, die von der Unterrichtsministerin mit den "Qualitätsmanagern" auf Ebene der Landesschulräte bzw. von diesen mit jenen auf Bezirksebene und von letzteren mit den Direktoren abgeschlossen werden. Die Schulen müssen sich außerdem regelmäßig selbst evaluieren - und zwar unter Einbeziehung extern erhobener Daten und der Rückmeldung externer Experten wie qualifizierter Vertreter etwa anderer Schulen oder Pädagogischer Hochschulen. Diese Externen werden im Regelfall von der Schule selbst, im Bedarfsfall aber auch von den "Qualitätsmanagern" beauftragt.

Das alles gefällt der Gewerkschaft nicht: Die Maßnahme sei noch nicht mit der Standesvertretung ausverhandelt, außerdem bringe die Regelung Mehrkosten und sei ein "Paradebeispiel für unnötige und überbordende Verwaltung", heißt es in den Stellungnahmen zum Entwurf des neuen Schulaufsichtsgesetzes.

Sowohl die Standesvertreter der AHS als auch der BMHS (Berufsbildende Mittlere und Höhere Schulen) kritisieren, dass die eigentlichen Aufgaben der Schulinspektion an Externe ausgelagert werden sollen. Beide fordern außerdem die volle Abgeltung der Mehrarbeit für die Lehrer - den BMHS-Lehrern schwebt etwa die Einrechnung von zwei Wochenstunden pro Lehrer vor.

Die Kritik der Pflichtschullehrer hebt sich davon deutlich: Sie befürchten durch die neuen Aufgaben vor allem eine stärkere Belastung der Direktoren. Diese müssten durch Sekretariate bzw. Administratoren entlastet werden, was aber der angestrebten Kostenneutralität widerspreche.