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Aufmärsche gegen Frankreichs Präsidenten. | Paris. Der 1. Mai ist auch in Frankreich reserviert für heißblütige Reden der Gewerkschafter und Demonstrationen der Arbeitnehmer in den Straßen. Ein "Tag der Arbeit" wie alle anderen sollte dieser allerdings nicht werden. "Historisch" werde dieser 1. Mai für Frankreich, eine "nie dagewesene Mobilisation" hatten die acht Gewerkschaften des Landes schon im Vorfeld angekündigt.
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Diese Einigkeit war tatsächlich einmalig - und der Grund dafür simpel: Die Stärke der gemeinsamen Protestbewegung, die seit Monaten anhält, speist sich nicht nur aus der Entschlossenheit ihrer Anführer und Teilnehmer, sondern vor allem aus deren Masse. 71 Prozent der Bevölkerung standen laut Umfragen hinter der nationalen Großdemonstration, der dritten in nur vier Monaten.
Den Gewerkschaften hatte sich am 1. Mai auch die Opposition angeschlossen. "Wir müssen kämpfen, damit wirklich jeder Arbeit hat", forderte die Sozialistin Ségolène Royal. Olivier Besancenot, Sprecher der Neuen Antikapitalisitschen Partei, rief zu weiteren Aktionen auf, um den Druck auf Politik und Arbeitgeber aufrecht zu erhalten.
In der gegenwärtigen globalen Wirtschaftskrise richtet sich die Wut der Franzosen ganz konkret gegen die eigene Regierung. Sie fordern mehr Maßnahmen gegen steigende Arbeitslosenzahlen und die sinkende Kaufkraft.