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Erwartungsgemäß hat am österreichischen Aktienmarkt in den letzten Februartagen eine Konsolidierung stattgefunden. Die hohen Kurse wurden von den Investoren vielfach für Gewinnmitnahmen genutzt. Abgesehen von einigen zwischenzeitlichen Korrekturen hatte der Aufwärtstrend bereits knapp vier Monate gedauert.
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Seit ihrem Tief Ende Oktober vergangenen Jahres ist die Wiener Börse - gemessen am Leitindex ATX - um nicht weniger als 25% geklettert. In den ersten Tagen der Berichtswoche leistete der Markt noch tapfer Widerstand und gab nur moderat nach. Ein stärkerer Abgabedruck auf grundkapitalgewichte Titel ließ aber am Donnerstag das Kursniveau stärker absinken. Der heimische Aktienmarkt machte damit den Aufschwung der internationalen Börsenplätze nicht mit. An den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat sich indessen wenig geändert. Nach wie vor mangelt es an klaren Indikationen für einen deutlichen und nachhaltigen Wirtschaftsaufschwung. Auch die Rede des US-Notenbank-Chefs Alan Greenspan über die US-Wirtschaftsentwicklung war von Vorsicht geprägt und brachte keine neuen Aufschlüsse. Trotzdem setzte sich an den Märkten eine freundliche Tendenz durch.
Der Leitindex ATX, der am Freitag schon bis 1.207,31 Zähler abgerutscht war, schloß die Woche mit 1.217,65 Punkten, was gegenüber der Vorwoche einen Rückgang um 1,9% bedeutet. Der weiter gefaßte ATX Prime sank um 1,5% auf 629,68 Zähler. Der WBI als Indikator für den Gesamtmarkt schloß die Woche mit 487,97 Punkten um 1,2% tiefer. Obwohl die grundkapitalgewichtige Telekom Austria ein Minus verzeichnete, hat sich der ViDX um 0,8% erhöhen können. Damit konnte allerdings der heimische wachstums- und technologieorientierte Index dem Neuen Markt in Frankfurt (+5%) nicht ganz folgen.
Im prime market konnten RHI von spekulativen Käufen getrieben um 8,7% zulegen. AHT kletterten um 8,6%, nachdem bekannt wurde, daß Quadriga ein Angebot für 21 Euro je AHT-Aktie plane. Stärker erhöhen konnten sich weiters Jenbacher (+6,6%), BETandWIN.com (+6,3%), BBAG (+5,4%), Austrian Airlines (+4,7%), Wolford (+4,6%) und Rosenbauer (+4,2%). Mayr-Melnhof und kletterten bis nahe an ihr historisches Hoch, ehe Gewinnmitnahmen für eine Korrektur sorgten. Im Wochenabstand gab es trotzdem ein Plus von 4,6%. OMV (minus 65) litten unter der Herabstufung. duch die Deutsche Bank. Stärker nachgegeben haben auch CyberTron (-6,3%) und Verbund (-4,6%). Das Rekordergebnis und die Dividendenerhöhung des Stromkonzerns wurde vom Markt ignoriert. Um etwas mehr als 4% fielen weiters Telekom Austria, Generali Holding und Head.
Im standard market continuous zogen neben Bau Holding (+4,7%) die drei internationalen Titel Deutsche Bank (+7,9%), HypoVereinsbank (+7%) und Royal Dutch (+3,8%) stärker an. Die Rückgänge blieben allesamt eng begrenzt. Im standard market auction legten Agra Tagger um gewaltige 93,4% zu. Die Vorzugsaktie der igm ist mit plus 36,4% ebenfalls kräftig angestiegen. Neuerlich einen starken Kurseinbruch von 22,4% verzeichnete stage1.cc. Heid sackten um 15% ab, Frauenthal um 11,1%, webfreeTV.com um 10,7% sowie Ottakringer Vorzug und Schlumberger Stamm um jeweils knapp über 9%.
Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift bankundbörse