)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Eine interessante Frage, deren richtige Beantwortung den Veranstaltern der "Millionenshow" etliche Tausend Euro wert sein müsste, ist die: Was fasziniert die Leute an Quizsendungen? Die ferne Aussicht, mit viel Glück (und einer mehr oder minder profunden Allgemeinbildung) selber reich zu werden? Die unverbindliche Gelegenheit, für die am Bildschirm (mehr oder minder angespannt) erscheinenden Kandidaten Sym- oder Antipathie empfinden zu können? Die risikolose Möglichkeit, als zuschauender Besserwisser wertlose Triumphe zu feiern? Nun, vielleicht gibt es auf diese Frage mehr als nur eine richtige Antwort.
Außer Frage dürfte hingegen stehen, dass die Beliebtheit der "Millionenshow" in ORF 1 die Gestalter von Ö1 animiert hat, selbst eine Quizsendung ins Radioprogramm zu nehmen. Seit mehr als eineinhalb Jahren läuft an jedem Sonntagmittag von 13.10 bis 14 Uhr "gehört.gewusst", eine Sendereihe, die sich auf sympathische Weise von jedem TV-Quiz unterscheidet. Erstens kann man dort nicht Millionen gewinnen, sondern nur Restposten sparsamer Sponsoren. Zweitens werden, da es sich um "Das Ö1 Kulturquiz" handelt, fast nur intelligente Fragen gestellt. Drittens gebärden sich die Moderatoren und Moderatorinnen keineswegs jauch- oder assingerhaft. Und würde jetzt noch die ungerechte Gewinnerermittlungsmethode geändert (die in den Vorrunden gewonnenen Punkte werden in der Endrunde nicht angerechnet!), wäre meine Sonntagmittagsfreude ungetrübt.