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Gib mir die Sonne, singen bald alle

Von Eva Stanzl

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Angesichts des famosen Wetters kommen Frühlingsgefühle auf. Viele von uns hätte es wohl am liebsten, wenn die Tage schon jetzt eine Stunde länger wären. Dann könnten sie nämlich nach der Arbeit noch schnell auf den Kahlenberg fahren. Oder ein Getränk in der untergehenden Sonne genießen. Und denken: Wenn der Winter immer so wäre, dann wäre er auszuhalten.


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Die Russen haben die Zeichen der Zeit erkannt: Der größte Flächenstaat schafft die Winterzeit ab. Die Zeitumstellung rufe Stress hervor, begründete Kremlchef Dmitri Medwedew die Entscheidung. Und er betonte: "Außerdem werden wir dadurch mehr Tageslicht haben." Wie wahr.

Nun könnte ja jemand einwenden, was sagen denn die Menschen dazu? Immerhin beginnen dann hinter dem Ural die ohnehin klirrend kalten und dunklen Wintertage noch später. Doch die russische Regierung ist ja ohnehin nicht für ihr Demokratieverständnis bekannt.

Auch könnte ja jemand kritisieren, Russland sei sonst eher dem Zeitgeist hinterher. Laut einer Umfrage glauben nämlich 32 Prozent der Russen, dass sich die Sonne um die Erde dreht. 29 Prozent vermuten ferner, dass Mensch und Dinosaurier vorübergehend gemeinsam auf der Erde lebten. Doch welche Ergebnisse eine solche Befragung in Österreich zutage fördern würde, will wohl lieber niemand wissen. Und egal, wer sich hier um wen dreht: Mehr Sonne wollen alle.