Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 8 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Da hielt sogar die ununterbrochen vor sich hinbrabbelnde und selbstreferenzielle Netz-Gemeinde kurz den Atem an: Als das Gerücht vom nahenden Ende von Twitter die Runde machte.
Die auf die Sekunden-Schockstarre folgende Flut an Kommentaren ließ nicht lange auf sich warten. Die Tweets reichten von besorgt über empört bis vielfach belustigt.
"Die Leute, die glauben, dass Twitter 2017 schließt, sind die selben, die glaubten, dass die Welt 2012 untergeht", schrieb da jemand. Twitter dementierte umgehend, dass es Pläne gebe, den beliebten, aber defizitären Kurzmitteilungsdienst zu schließen. Das Unternehmen kämpft zudem immer wieder mit Negativschlagzeilen wegen seiner Unfähigkeit, den Missbrauch des Dienstes für Gewalt- und Hassbotschaften zu verhindern.
Einige der Nutzer thematisierten wiederum die Sorge, die offenbar viele Nutzer beim Gedanken an ein Verschwinden des Dienstes erfasst: "Wenn Twitter schließt, werden wir alle wirklich etwas aus unserem Leben machen müssen", war der Tenor vieler Kommentare. "Wer bekommt eigentlich das Sorgerecht für jene, die hier leben, wenn Twitter gelöscht wird", lautete die weiter gedrehte Variante. Dass hinter "Ich möchte das nicht. Außerhalb von Twitter interessiert sich nämlich niemand für mich" Sarkasmus steckt, bleibt einer jungen Userin sehr zu wünschen.
Jeder Tweet für sich genommen ist jedoch ein Indiz dafür, dass es höchste Zeit wäre, den Kurznachrichtendienst wirklich abzustellen. Denn noch gibt es das, ein Leben da draußen, in der echten analogen Welt. Aber es scheint vom Aussterben bedroht.