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Giftiger Dativ

Von Hans-Paul Nosko

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Österreich gegen Deutschland, nur einer konnte aufsteigen, und das fast auf den Tag genau 30 Jahre nach Cordoba: Im Vorfeld herrschte medialer Ausnahmezustand. Umso wohltuender war dann die betont sachliche Match-Berichterstattung im Fernsehen. Weder im ORF noch auf ARD waren die verbalen Scharmützel vor dem Spiel ein Thema; es ging ausschließlich um die 90 Minuten, in denen eine mittelmäßig spielende Mannschaft gegen eine mit bescheidenen Mitteln kämpfende knapp, aber verdient gewann.


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Verbal tat sich wenig Außergewöhnliches, sieht man davon ab, dass ORF-Kommentator Oliver Polzer ein neues Lieblingswort entdeckt hat: "Giftig" heißt es und ist überall einsetzbar: Wenn es um Passes geht, um einzelne Spieler oder das taktische Konzept einer Mannschaft. Aber, um es mit ORF-Analytiker Herbert Prohaska zu sagen, dessen Liebe zum Dativ ungebrochen ist: Wem stört das?