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Glamour schaffen mit Waffen

Von Christoph Irrgeher

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Der österreichische Musiktheaterpreis ist ein Unikum - einmal freundlich gesagt. Einerseits glänzt diese Auszeichnung ziemlich allein auf weiter Opernflur. Andererseits ist sie auch sehr eigen.

Jetzt nichts gegen ein bisschen Glamour für die hiesigen Opernarbeiter. Manche davon, siehe Salzburg, produzieren ihn ohnedies en masse. Gerade darum aber gereicht ihnen der, kurz gesagt: ÖMTP nicht gerade zur Ehre.

Zur Erinnerung: Es ist dies ein Preis, der eigentlich als "Goldener Papageno" zur Welt kommen sollte, dann aber wegen (völlig!) unvorhersehbarer Probleme zum "Goldenen Schikaneder" mutierte. Ein Preis, dessen Initiatoren der Volksoper ebenso nahestehen wie nicht wenige der Juroren, die bisher über die Branche zu Rate saßen. Und: ein Preis, der bisher unter Selbstausschluss des namhaftesten Musiktheaterherstellers stattfand, nämlich der Staatsoper - obwohl ihr diese seltsam nostalgische Kür eigentlich sympathisch sein müsste: Allsommerlich werden beim ÖMTP nur Produktionen prämiert, die mindestens (kein Witz!) ein Jahr alt sind.

Aber hören wir auf zu lästern. Es gibt ja Neuigkeiten. Der Präsident des ÖMTP (er heißt Karl-Michael Ebner) hat jetzt Daniel Serafin für den Vorstand "gewinnen können". Und Serafin bringt einen neuen Hauptsponsor mit - nämlich Glock Perfection. Der Pistolenhersteller, so heißt es in der Presseaussendung, werde "die Idee des Preises maßgeblich unterstützen" . . .

Nun ist mir zwar wirklich schleierhaft, wie eine Waffenfirma "ideelle" Hilfe leisten soll. Und inwiefern sie einem Image nützen kann. Solange mich nicht ein Schutzwesten-Produzent sponsert, werde ich es aber nicht herauszufinden versuchen.