)
Mit der laufenden Kampagne "Für Vielfalt. Gegen Diskriminierung" will die EU Stimmung für Gleichbehandlung auf allen Ebenen machen. Ein soeben abgeschlossenes Projekt, das in die gleiche Kerbe schlägt, wurde nun vorgestellt: "Gleiche Chancen im Betrieb" hat das Potenzial für rassistische Diskriminierungen am Wiener Arbeitsmarkt untersucht.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Diese EQUAL-Partnerschaft, die Anfang 2002 in Wien entstanden ist, konnte zeigen, "dass Betriebe aus unterschiedlichen Branchen durch vermehrte Aufmerksamkeit Diskriminierungen vermeiden können", resümiert Projektleiter Volker Frey.
Dabei gehe es nicht nur um offensichtliches, moralisch verwerfliches Handeln, sondern auch um "blinde Flecken", die sich im Lauf der Zeit entwickelt haben. So habe es sich beispielsweise in einem Betrieb eingebürgert, Rotwein als Weihnachtsgeschenk an die Mitarbeiter zu vergeben - obwohl darunter zahlreiche Muslime sind.
Verhaltenskodices gegen Diskriminierung im Betrieb
Im Zuge des Projektes wurden für sechs ganz unterschiedliche Betriebe bzw. Institutionen (darunter eine Magistratsabteilung, ein Pensionistenhaus sowie Shell Österreich) Verhaltenskodices erstellt, die helfen sollen, Diskriminierung zu vermeiden. Fazit: In einigen Unternehmen konnte viel bewegt werden, freut sich Frey im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Beispiel Bauarbeiterurlaubs- und Abfertigungskasse: Zum überwiegenden Teil weibliche Servicemitarbeiter sind hier Anlaufstelle für Bauarbeiter, deren Muttersprache meist nicht deutsch ist. Durch Schulungen der Mitarbeiterinnen und Einführung eines Beschwerdemanagements wurde die Kundenberatung auf neue Beine gestellt.
"Gleiche Chancen im Betrieb" könnte in vielen Unternehmen Schule machen, ist Frey sicher. Die weiterführende Finanzierung im Rahmen von EQUAL II wurde seinem Projekt allerdings nicht gewährt, bedauert er.