Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 7 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Wer noch auf der Suche nach einem auffallenden Sommer-Outfit ist, der wird bei der texanischen Designerin Sarah Morningstar fündig. Die hat nämlich Leggings im Angebot, die mit einem besonderen Muster aufwarten. Zu sehen sind nicht nur Einhörner, sondern Einhörner, die eigentlich männliche Geschlechtsorgane sind. Das ist quasi eine kecke Verdopplung eines ohnehin schon listigen Phallus, und da ist der Regenbogenschwanz, den das Ganze auch noch hat, noch gar nicht mit eingerechnet.
Das mag man kurios bis befremdlich finden - oder mit wohlfeilen 42 Euro auch einfach teuer. Aber irgendwie ist es auch vor allem eins: konsequent. Denn wer glaubt, das Fabelwesen mit der vorzugsweise rosa Mähne ist nur dem weiblichen Teil der "Moi-wie-süß"-Gemeinde vorbehalten, der ist auf dem flitterbesprenkelten Holzweg. Wenn irgendwo auf Gleichberechtigung Verlass ist, dann in der Welt des Konsums. Mittlerweile gibt es nämlich nicht nur regenbogenfarbige Einhorn-Kaffeeshakes bei Starbucks, Einhorn-Hausschuhe mit blinkenden Bäckchen und lila Marshmallow-Häufchen, die den einladenden Namen "Einhorn-Pups" tragen. Und Einhorn-Klopapier, das nach Zuckerwatte riecht. Auch, wer ein richtiger Mann sein will, also einer, der den Griller bedienen kann, muss jetzt nicht mehr seine Einhornliebe im Versteckten ausleben. Käuflich zu erwerben ist nicht nur ein Barbecue-Einhorn-Gewürz (eher süßlich), sondern sogar fix fertige Einhorn-Bratwürste. Vielleicht beendet sich der Trend also in dem Fall ganz einfach, indem alle Einhornliebhaber alle Einhörner unabsichtlich aufessen.