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Die österreichische Regierung hat das Grünbuch "Österreichs Zukunft nachhaltig gestalten" präsentiert. Es versteht sich als neues Leitbild der Umwelt- und Sozialpolitik. Darauf aufbauende detaillierte Strategien sollen bei der Konferenz "Rio + 10" vorgestellt werden.
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"Ich sehe uns 2010 in einer hoffentlich friedlicheren und reicheren Welt ... in der immer mehr Menschen aktiv teilhaben, statt in Angst, Verfolgung und Armut zu leben ... in einer sauberen und gesunden Umwelt, die nicht wenigen privilegierten Reichen vorbehalten ist." Diese Worte von Kanzler Wolfgang Schüssel (Rede zur Lage der Nation, 15. Mai 2001) sind dem Grünbuch vorangestellt. Sie weisen auf die Verbindung von Umwelt und Wirtschaft, von nationaler und internationaler Dimension hin.
Das Grünbuch versteht sich als neues Leitbild der Umwelt-, Wirtschafts-, Beschäftigungs- und Sozialpolitik. Explizit wird auf die Verantwortung für die gesamte Welt und für künftige Generationen hingewiesen und betont, dass nachhaltige Entwicklung nur unter globaler Perspektive möglich sei. Gerechtigkeit verlange nach einem Ausgleich zwischen Ländern mit hohem und Ländern mit geringem Ressourcenverbrauch. Österreich werde nicht zuletzt durch die Aufstockung der Mittel für Entwicklungszusammenarbeit seiner Verantwortung nachkommen.
Das Grünbuch wurde von Experten und Expertinnen aus Ministerien, den Instituten der Sozialpartner und der Wissenschaft erarbeitet. In einem breiten öffentlichen Dialog bundesweit sollen unter Einbeziehung aller betroffenen Akteursgruppen effiziente Instrumente und Aktionen erarbeitet werden.
"10 + 1 Forderungen"
Eine Gruppe von Partnern hat sich bereits zu Wort gemeldet. In einer Plattform haben sich 35 NGOs aus dem Umwelt- und Entwicklungsbereich zusammengeschlossen und an die Regierung "10 + 1-Forderungen" gerichtet. Sie betreffen soziale und ökologische Maßnahmen innerhalb Österreichs und auf globaler Ebene. Als zentrale Themen werden angesprochen: Wasser, Klimaschutz, Mobilität, Land- und Forstwirtschaft, fairer Handel, gerechte Verteilung von Ressourcen, biologische Vielfalt, Entschuldung, Erhöhung der Entwicklungshilfe und der Schutz indigener Völker.