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"Golden Oldies" -die besten Gäste

Von Monika Jonasch

Wirtschaft

Urlaubsreisen werden kürzer, häufiger und teurer. Zu dieser Erkenntnis kam eine Untersuchung von Roland Berger, die gestern präsentiert wurde. Besonders der Anteil Reisender über 50 Jahre steigt derzeit. Diese Gruppe der so genannten "Golden Oldies" hat mehr Zeit und Geld und ist daher für Österreichs Tourismus als Zielgruppe besonders interessant.


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Im Gegensatz dazu muss sich Österreichs Tourismus aber auch mit der Konkurrenz durch Billig-Flugziele auseinander setzen. "Achtung vor Überteuerung", warnt Tourismusexpertin Veronika Kvarda. Immerhin koste eine Woche Malediven schon genauso viel wie eine Woche Kärnten.

Einen Ausweg gebe es hier nur über den Mehrwert. So könne Österreich mehr bieten als Strand, Sonne und Schnorcheln. Mit Kultur, Sport und Wellness in Kombination könnten ganz neue Zielgruppen angesprochen werden. Allerdings seien dafür Kooperationen, nicht nur der Gemeinden untereinander, sondern ganzer Regionen, notwendig.

Während die Touristen insgesamt für ihren Urlaub bereit seien, mehr Geld auszugeben, sparen sie zusehends bei der Anreise. Wurden 1993 noch etwa 40% des Urlaubsbudgets für die Anreise aufgewendet, so waren es 2003 nur mehr 33%. "Je billiger die Anreise, desto mehr bleibt für Aktivitäten vor Ort", meint Manfred Reichl. Er betont, dass sich die Regionen daher bemühen müssten, dass Billigflieger ihre Flughäfen frequentieren.

Nur mit professionellen, überregionalen Tourismuskonzepten könne auf Zielgruppen, ob "Golden Oldies" oder junge, sportbegeisterte Urlauber, auch entsprechend hingearbeitet werden.

Der Erfolg zeige sich an Gemeinden wie Ischgl, das als Österreichs Winter-Partydestination Nummer 1 gelte. Als Region sei aber auch das Salzkammergut höchst erfolgreich. Dort funktioniere die Kooperation zwischen den Gemeinden inzwischen sehr gut. "Mit professionellem Management sind Steigerungen möglich. Wir haben das auch bei Projekten in Kroatien und Südfrankreich beobachtet. Dort konnten wir die Bettenauslastung um bis zu 10%, die Kundenbindung bis zu 30% steigern", so Reichl.