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Österreich-Standort feiert sein fünfjähriges Jubiläum
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Wien. Fünf Jahre sind eine lange Zeit – für ein Unternehmen, das erst 13 Lenze zählt. Das gilt um so mehr, wenn es um Google geht, das seit eben dieser Zeit in Österreich vertreten ist und seither national wie international für Schlagzeilen sorgt. Zum fünfjährigen Jubiläum zog Karl Pall, als scheidender Country-Manager seit 2006 Googles Pionier in Österreich, Bilanz.
Nach Jahren der "Evangelisierung", habe sich das Business auch hierzulande etabliert. Das gelang auch dank der "mehr als ein Dutzend Mitarbeiter", mit denen Pall seit 2006 die österreichische Zweigstelle aufgebaut hat. Dabei ist das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht: Der Mitarbeiterstand im deutschsprachigen Raum halte nun bei 1.150 Personen - Tendenz steigend. "Wir investieren weiter", gibt sich Google-Sprecher Kay Oberbeck entschlossen. Ob das auch für die seit drei Jahren geplante Serverfarm im oberösterreichischen Kronstorf gelte, bleibt freilich ungewiss. "Es gibt ein klares Commitment", so Oberbeck. Konkrete Pläne bleibt Google jedoch weiterhin schuldig.
Einen Aderlass muss Google Österreich darüber hinaus auf höchster Ebene verkraften: Pall wird vom Konzern nach Kanada berufen. Die Lücke, die er hinterlässt, ist noch nicht gefüllt.
Internet-Begeisterung wächst
Ungeachtet der Personalien darf sich auch Google Österreich über eine positive Entwicklung am Markt freuen - die speziell der steigenden Online-Affinität der österreichischen User geschuldet ist: Verfügten 2006 noch lediglich 33 Prozent der Bevölkerung über einen Breitbandzugang, waren es 2010 bereits fast zwei Drittel. Das habe auch den Online-Werbemarkt beflügelt, dessen Volumen sich auf 134 Millionen Euro fast vervierfacht hat.
Gleichzeitig wurden Projekte wie die Digitalisierung von 600.000 Büchern aus den Beständen der Österreichischen Nationalbibliothek und erste Aufnahmen für den umstrittenen Dienst Google Street View gestartet. Während man bei der Digitalisierung gute Fortschritte erziele, tritt man bei Street View etwas auf die Bremse: Vorerst hat die Aktualisierung des Kartenmaterials eine höhere Priorität, bestätigt Google. "Es bestehe kein Plan, Street View unmittelbar in Österreich einzuführen", so Pall. Von einem Projektstopp will man jedoch nichts
wissen. Die Pläne zur Einführung würden nach erfolgter, an Auflagen gebundener Bewilligung durch die Datenschutzkommission nur "neu geplant und aufgesetzt" werden, so Pall.
Entscheidend sei, egal ob es um Street View oder den neuen Social Media-Dienst Google+ geht, ohnehin die Zufriedenheit des Kunden. "Das Vertrauen der User ist entscheidend. Denn es gibt ja sehr potente Wettbewerber", erinnert Stefan Tweraser, Country Director für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Hinsichtlich des Zuspruchs für Google+ sei man übrigens "sehr zufrieden". Zwar werden keine Zahlen genannt, zumal ohnehin die Useransprüche und technischen Entwicklungen, die Google+ erfordert, im Fokus stehen. Doch bereits jetzt gibt man sich selbstbewusst, dass Google+ auch Wettbewerbern wie Facebook die Stirn bieten kann. Denn an Funktionalität "kommt sicher noch viel mehr", gibt Oberbeck zu Protokoll.