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Graswurzelpolitik à la Volkspartei

Von Wolfgang Zaunbauer

Politik

Bezirkspartei Innere Stadt fragte die Bürger nach ihren Sorgen.


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"Open Space", heißt das Zauberwort - dabei gibt es keine strikte Tagesordnung, keine vorgegebenen Themen. "Machen Sie mit, reden Sie mit, gestalten Sie mit", lautete das Motto des Abends, zu dem am Dienstag die ÖVP Innere Stadt die Einwohner des ersten Bezirks einlud. Man müsse die Bürger fragen, was sie wollen, sonst drohe man "betriebsblind" zu werden, erklärt Bezirksparteichef Markus Figl.

Dem Aufruf folgte die klassische Wiener ÖVP-Klientel: Viele Alte und ein paar Junge, die irgendwie auch schon alt wirken. Dementsprechend waren auch die vorgebrachten Anliegen und Sorgen.

Ein Herr warnte vor einer drohenden "Verslummung" des ersten Bezirks durch immer mehr Lokale. "Da muss man etwas machen." Auch Bettler und Drogensüchtige machen den City-Bewohnern Sorgen. Eine Dame fürchtet eine "Verwurstelpraterung" durch die vielen Straßenkünstler. "Wir sollten uns überlegen, welche Kunst da zu uns passt", befand sie. "Unpassende" Kunst sollte ebenso aus dem Ersten verbannt werden wie Demonstrationen, Touristenbusse, lärmende Schanigärten, Dachausbauten und Autos von Leuten, die nicht im Ersten wohnen. Einer der alt wirkenden Jungen forderte gar ein Spuckverbot.

Parteichef Figl versprach, die Vorschläge zu sammeln. Man werde dann "das fordern, was wir für richtig halten". Bleibt abzuwarten, ob die ÖVP mit einem Spuckverbot in den nächsten Wahlkampf ziehen wird.