Zum Hauptinhalt springen

Graz im Bann der Kultur Afrikas

Von Bertin Desire Nzogang

Politik

Vom 3. bis 10. Juli wurde der Platz vor dem Akademischen Gymnasium Graz eine Woche lang zum tatsächlichen Tummelplatz und Spiegel der afrikanischen Kultur. Der unbestreitbare Höhepunkt des Events war der Auftritt ambitionierter Gospel- und Rapbands. Auch Kinder waren dazu aufgerufen, sich aktiv am Geschehen zu beteiligen.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 24 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Die erste große Afrika-Kulturwoche wurde maßgeblich vom Land Steiermark, der Steiermärkischen Bank und Sparkasse, dem Bürgermeister der Landeshauptstadt Graz, Alfred Stingl, und Nichtregierungsorganisationen finanziell unterstützt.

Lebensfreude

Der in Graz lebende Franzose Guy Porron, Präsident und Gründer der Afro-Europäischen interkulturellen Initiative, ist Initiator dieser Veranstaltung.

Er erklärte uns seine Beweggründe so: "Ich durchreiste jahrelang Afrika und wurde von der dort herrschenden unglaublichen und unerschütterlichen Lebensfreude sozusagen angesteckt. Daher wollte ich diese mit unserer europäischen Kultur austauschen".

Reichhaltiges Angebot

Ein reichhaltiges Angebot stand auf dem Programm. Ein Weltmarkt, auf dem Kunsthandwerke aus der ganzen Welt angeboten wurden, dauerte die ganze Woche und wurde von musikalischen Darbietungen an den Nachmittagen abgerundet. Der Platz war von Ständen gesäumt, an denen man handgemachte Kunststücke, kleine exotische Objekte wie Armbänder und Wickeltücher aus West- und Zentralafrika erstehen konnte. Ebenso standen kulinarische Spezialitäten aus verschiedenen Teilen Afrikas zur Stillung des Appetits bereit.

Open-Air-Konzert

Ein afrikanisches Fest und ein Gospel Open-Air-Konzert waren die Höhepunkte der Veranstaltung. Ein halbes Dutzend Musikgruppen traten am sonnigen Samstag auf und rissen den ganzen Platz in ihren Bann. Die "African Orient Perkussion Band" spielte Musik vor allem aus Westafrika. Die marokkanische Gruppe mit jemenitischem Ursprung, Udayas, brachte eine arabische Note in das Fest. Die Rap-Band "Two Foxes" mit dem talentierten kongolesischen Gitarristen Pascal und die Reggae-Gruppe "African Sunshine" brachten das Publikum dazu, mitzutanzen. Das Konzert der "Faith Singers" verströmte ebenfalls eine gute Stimmung, wie der 16jährige Steirer Wenzel kommentiert: "Obwohl ich nicht alle Texte verstanden habe, bin ich total begeistert, weil sich die Preisung Gottes in jeder Sprache verstehen lässt". Kinder und Jugendliche waren nicht vom der Party ausgeschlossen.

Da Begabung durch Neugier entdeckt wird, waren die Kinder während der Pausen auf die Bühne eingeladen, um sich an den Musikinstrumenten zu versuchen. Die achtzehnjährige steirische Schülerin Petra, die sehr aufgeregt und von der Musik begeistert war, meinte zu dem Festival: "Es ist ganz anders als sonst, außerdem könnte sich keiner hier trauen, ein blödes Wort zu sagen, weil hier sind nur Leute die das Ereignis wollen und genießen":