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Die leere Hülle gilt es mit konkreten Inhalten zu füllen.
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Durch Initiativen der Regierung und des AMS werden sogenannte Green Jobs bewusst gefördert. Das sind jene Arbeitsplätze, die die Energiewende begleiten und zur Erreichung der Klimaziele beitragen. Da die Elektrobranche als Rückgrat der Energiewende gilt, übt eine Vielzahl an Arbeitskräften aus diesem Bereich Green Jobs aus - dieser konkrete Beitrag im Sinne der Nachhaltigkeit ist aber noch den wenigsten bewusst. Demgegenüber steht die Tatsache, dass Fachkräfte dringend gebraucht werden.
Der große Fachkräftemangel gefährdet nicht nur Österreich als Standort für Zukunftstechnologien, sondern bringt auch die Klimaziele, die den Umbau unseres Energiesystems erfordern, ins Wanken. Eine neue Studie bestätigt: Allein in der Energiewirtschaft fehlen aktuell bis zu 2.000 Fachkräfte, in der gesamten Branche der Elektro- und Informationstechnik sogar bis zu 13.800. Somit kann jede vierte Stelle nicht besetzt werden, Tendenz steigend.
Die Theorie spricht für Green Jobs - eine gemeinsame Studie von Wien Energie und Deloitte zeigt auf, dass diese Jobs gerade bei jungen Talenten sehr gefragt sind. Jeder Vierte will im Berufsalltag aktiv am Klimaschutz mitarbeiten. Österreichweit ist bereits fast jeder 20. Arbeitsplatz ein Green Job, wodurch rund 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erwirtschaftet werden. In der Praxis zeigt sich allerdings noch Aufholbedarf.
Neu und gut ist, dass das Thema nun Teil der öffentlichen Debatte ist. Es muss gelingen, die Attraktivität der Branche, aber insbesondere von Handwerk und Lehre, in der gesellschaftlichen Wahrnehmung zu heben. Der Begriff Green Jobs ist teilweise noch eine leere Hülle. Wir brauchen Entmystifizierung und Berufsbilder im Fokus, die ganz klar verdeutlichen, was konkret dahintersteckt und welcher Beitrag für die Energiewende geleistet wird.
Dafür ist auch der jeweilige Arbeitgeber verantwortlich. Jene, die sich dafür einsetzen, profitieren auch selbst davon, in Zeiten von akutem Fachkräftemangel kann das ein klarer Wettbewerbsvorteil sein. Es gilt, die Green Jobs in den Fokus zu rücken und die Aktivitäten sowie die Menschen dahinter vor den Vorhang zu holen. Elektrobranche zum Beispiel bedeutet heute nicht mehr nur das Verlegen von Kabeln, sondern das Schaffen von Gesamtlösungen, die die Energiewende möglich machen. Im Prinzip gibt es entlang der gesamten Wertschöpfungskette Green Jobs. Das betrifft unsere Lieferanten, unser eigenes Team und die Kundschaft: Industrie, Facility-Betriebe sowie Elektrogewerbe und -handwerk.
Ein konkretes Beispiel sind Personen, die im Bereich Smart Building, erneuerbare Energie oder Energiemanagement bei uns beschäftigt sind. Das Geschäftsfeld wächst rasch und entwickelt sich in unglaublicher Geschwindigkeit weiter. Bei vielen jungen Personen gibt es leider nach wie vor ein falsches Bild vom Berufsalltag. Da Nachhaltigkeit so ein dynamisches Thema ist, investieren wir viel in die Aus- und Weiterbildung unseres Teams und stellen auch laufend neue Lehrlinge ein (heuer sollen bis zu 20 dazukommen), die die Energiewende in einer Zukunftsbranche mitgestalten wollen. Green Jobs richtig umgesetzt sind ein Hebel, um den lang verdienten Imagewandel in unserer Branche herbeizuführen.