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Grenzregionen im Auge

Von Heike Hausensteiner

Europaarchiv

Die Grenzregionen Deutschlands und Österreichs haben den Fall des Eisernen Vorhangs aus nächster Nähe miterlebt. Sie werden auch am ehesten die Veränderungen im Zuge der Erweiterung spüren. "Am 1. Mai endet nicht, sondern beginnt erst die Arbeit für die Grenzregionen", weiß der deutsche EU-Parlamentarier Joachim Wuermeling (CSU).


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Um "einen Wirtschaftsraum über die Grenzen hinweg" zu realisieren, sollen sowohl in den alten als auch in den neuen EU-Ländern die "Standortvorteile" genützt werden. Wuermeling nennt einerseits hochqualifiziertes Personal und andererseits weniger Verwaltung, aber auch ein niedrigeres Lohn- und Steuerniveau.

Um die Wirtschaftsstrukturen auf beiden Seiten der Grenzen besser zu integrieren, soll es im EU-Finanzrahmen ab 2007 einen eigenen "Fördertatbestand Grenzregion" geben, fordert Wuermeling. Der deutsche CSU-EU-Abgeordnete unterstützt zudem ebenso wie seine SPÖ-Kollegin Christa Prets die Arbeitsgemeinschaft von 28 Industrie-, Handels-, Handwerks- und Wirtschaftskammern aus Deutschland, Österreich, Italien und Griechenland (ARGE28).

Betriebe in den Grenzregionen sollen nicht "nach dem Gießkannenprinzip" gefördert werden, erläutert Prets im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Sondern die ARGE 28 biete "Hilfe zur Selbsthilfe" etwa durch Beratung, Seminare oder Unterstützung bei der Suche nach Geschäftspartnern. Die burgenländische EU-Abgeordnete ist für Erleichterungen im nahen Grenzverkehr. "Das Grenzgefälle wird wegfallen", ist Prets überzeugt. Ein größeres Problem sei die Sicherheit. Mit einer Aufhebung der Schengen-Grenze sei daher nicht vor 2007 zu rechnen.