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Grenzübergreifende Hilfe macht Schule

Von Mathias Ziegler

Politik

Flut-Hilfsprojekt wurde zu schulischer Partnerschaftsaktion. | Wien. Begonnen hat alles mit dem verheerenden Hochwasser im August 2002. Damals wollten die Schüler der Höheren Bundeslehranstalt für Wirtschaftliche Berufe (HLW 10) am Reumannplatz in Wien-Favoriten einfach helfen. Gemeinsam mit dem Maler und Grafiker Hannes Margreiter wurden Briefmarken erstellt. Der Erlös aus dem Verkauf dieser Marken sollte den Hochwasseropfern zugute kommen.


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Wien. Begonnen hat alles mit dem verheerenden Hochwasser im August 2002. Damals wollten die Schüler der Höheren Bundeslehranstalt für Wirtschaftliche Berufe (HLW 10) am Reumannplatz in Wien-Favoriten einfach helfen. Gemeinsam mit dem Maler und Grafiker Hannes Margreiter wurden Briefmarken erstellt. Der Erlös aus dem Verkauf dieser Marken sollte den Hochwasseropfern zugute kommen.

Weil das Projekt aber von der EU abgelehnt wurde, hat man sich für einen anderen Weg entschieden: Gemeinsam mit Partnerschulen in Tschechien, Italien und Polen wurde ein länderübergreifendes Sozialprojekt gestartet. Unter dem Titel "Comenius 1" bekamen die Schüler schließlich die Unterstützung des EU-Sokrates-Programmes.

"Die Idee des Mit- und Füreinander hat sich durchgesetzt", freut sich Christian Beck, Lehrer an der HLW 10. Drei Jahre lang hat er sich so wie seine Kollegen dem Schülerprojekt intensiv gewidmet. "Auch die Sprachlehrer kamen voll zum Zug", erzählt die Lehrerin Ingrid Jauk-Woda. Denn die beteiligten Schüler in Wien, Kladno (Tschechien), Ostuni (Italien) und Krakau (Polen) sammelten nicht nur Geld, sie betrieben auch mehrere Umfragen zur Lebenswelt der Jugendlichen.

1. Platz bei EU-Bewerb

Insgesamt kamen durch diese Aktion, die 2005 von der EU sogar mit dem 1. Preis des "Go-Europe-Go"-Bewerbs ausgezeichnet wurde, nicht nur allerlei interessante Informationen zusammen, sondern auch rund 4500 Euro an Einnahmen, die nun für sozialen Zwecke an den Partnerschulen eingesetzt werden. Das Geld wurde nun als Schecks in Wien an die Projektpartner aus Italien, Tschechien und Österreich (die Polen sind leider nicht mehr beteiligt) übergeben.

HLW-10-Direktorin Gabriele Hohensinner hofft auf möglichst viele Nachahmer: "Es zeigt die wichtige Aufgabe der Schule, nicht nur im Unterricht stecken zu bleiben, sondern auch die Probleme der Anderen verstehen zu lernen."